Searched for ""

Blogroll

Diese Blogroll (zu Deutsch Blogrolle) sei eine Reminiszenz an all das, was einst gut war am Web 2.0.

Für alle, die dieses Wort zum ersten Mal lesen: Eine Blogrolle ist eine Liste ausgesuchter Blogs im Web, die empfohlen oder mindestens der Vollständigkeit halber gelistet werden müssen.

Für diese Blogrolle gilt: Als Kontrapunkt zur Übermacht und scheinbaren Unausweichlichkeit und Dominanz sozialer Medien und Plattformen.

Als Ode an die (journalistische) Unabhängigkeit, als Ansporn für bloggende Mitmenschen, als Rückzugsort den slow-readenden Nachdenk- und Innehaltenden. Als historisches Nachschlagewerk und Register für unsere Zukunfts-Iche. Als „Do follow!“-Empfehlungen für den hermeneutisch-kreiselnden Fluss des Backlinks. Als Gummiband, das uns immer wieder dahin zurückzieht, wo Social Media noch schön war.

Ich nehme alles auf, was demokratisch und cool ist. Diese Liste ist frisch und noch im Aufbau.

  • Sortierung: chaotisch.
  • zuletzt aktualisiert: 08. März 2024

 

Mario Sixtus Blog

Link | Journalist, Drehbuchautor, Regisseur. Setzt sich lautstark auf Social Media für Menschen und Zukünfte ein. Was ihm Gegenwind einbringt, dem er sich mit seiner aerodynamischen Frisur stabil entgegenstellt. Früher mal Blinkenlichten, Elektrischer Reporter und Kettenraucher. Buchautor des sehr zu empfehlenden Büchleins Warum an die Zukunft denken.“ Erstmals getroffen auf einem netzpolitischen Stammtisch. Dann auch mal auf der re:publica. Und so weiter.

tante

Link | Jürgen Geuters Blog. Aktuell einer der gefragtesten Kommentatoren, Interviewpartner und Keynotespeaker, um Bullshit wie Blockchain zu zerstören oder Hypes wie Metaverse und Künstliche Intelligenz einzuordnen. Softwareentwickler, Berater.

bloggerabc

Link | Daniela Sprungs uralter aber noch immer aktueller Blog rund um das Thema Bloggen. Kennengelernt habe ich sie auf einem BarCamp, oder einem Twittwoch. Habe ich vergessen, zu lange her. Sie kann helfen beim Thema Bloggen und Content Marketing. Lass dir helfen, denn sie ist gut.

Jascha

Link | Mal berühmt gewesen, weil er ein Hacker war. Softwarentwickler, queer. Setzt sich als Mensch mit HIV+ & ADHS für Menschen ein und hilft mit mindestens einmal im Jahr meinen Horizon zu erweitern. Er verbloggt was ihn bewegt.

Richard Gutjahr

Link | Richard ist einer der bekanntes Tech-Journalisten Deutschlands. Fun-Fact: Besitzer des ersten iPads, weltweit. War jahrelang beim Bayerischen Rundfunk, hat da mit Daniel Fiene auch mal was modernes im ÖR versucht, nahm dann aber seinen Hut. In der Corona-Zeit hat er es mit dem Homestudio vielleicht ein bisschen übertrieben. Pendelt zwischen München, Tel Aviv und den USA und bloggt gerne zu den Auswirkungen von Tech auf die Gesellschaft. Eindeutig ein Apple-Opfer. Wir haben auch schon mal einen Podcast zusammen gemacht. Auf Instagram sehr unterhaltsame, selbst-ironische Reels und auch mal ein Kalenderspruch. Zurück in die Zukunft Afficianado. Ü40.

Johannes Klingebiel

Link | Klingebiel ist mir in der Corona-Pandemie durch seinen „Hype as a Scale“-Ansatz aufgefallen. Das gab meinem Hirn ein paar Schubladen, in die ich die Crypto-Deppen packen konnte. Außerdem schreibt er verdammt gut und leider zu selten über Technologie, Infrastruktur und Medien. Er war schon bei der Süddeutschen, sorgt sich aber jetzt beim Media Lab Bayern um den Nachwuchs.

Stefan Pfeiffer.Blog

Link | Macht was mit KI-Kommunikation bei einer Agentur, war auch schon mal bei IBM und bloggt und podcastet jetzt ziemlich häufig und aktuell.

Indeed – Simon Bierwald

Link | Simon ist ein Social-Media-Urgestein, der mir zu Web 2.0-Zeiten ständig auf BarCamps, Twittwochs und Konferenzen über den Weg gelaufen ist. Spacenerd: Wir waren mal zusammen auf einem Social.Space-Event des DLR und haben Astronauten getroffen. Simon ist Fotograf, und darum findet ihr bei ihm Bilder.

Avattar

Link | André Vatter ist Head of Social Media beim Leibniz-Informationszentrum. Erst kürzlich entdeckt und direkt zum RSS Reader hinzugefügt. Schreibt vor allem über Social Media, oder ist auch gegen de Afd. Stabil.

digital thoughts by johanneslenz

Link | Johannes Lenz, gebürtiger Marbuger und Social Webzopf. Mal Corporate Blogger, mal PRler. Sein Blog ist auf Ghost ganz frisch gestartet.

 

Schon mal vorgemerkt:

https://gigold.me/blog/
https://www.klaus-janowitz.de/wordpress/
https://www.valerie-wagner.de/
https://eay.cc/
https://danielfiene.com/
https://anna-livia.de/
https://ar.al/
https://ichsagmal.com/
https://franziskabluhm.de/skript/
https://www.katjaevertz.de/blog/

 

Wie ein Spiegel-Titel über KI nicht sein sollte

Am Abend des dritten März lese ich einen Tweet von Patrick Beuth, Redakteur im Ressort Wirtschaft/Netzwelt des Spiegel, in dem er die Titelstory des nächsten Spiegel ankündigt. 15 Seiten zum Thema Künstliche Intelligenz. Gerade noch rechtzeitig, bevor der Hype wieder abflaut. Getriggert hat mich besonders das Bild zum Tweet, eine Vorschau auf den Titel der Totholzausgabe. Darauf: Die Büste einer generisch wirkenden Roboterdame, wie sie jeder mit einem der aktuellen Generatoren produzieren könnte. Darüber liegt der Schriftzug: „Die neue Weltmacht – Wie ChatGPT und Co. Unser Leben verändern“. Eine kleine Blattkritik.

Continue reading

Snowcrash und der Techno-Kiosk

Es war einmal in der sauren Stadt, da stand eine ehemalige Monitor-Service Angestellte an der Theke eines Techno-Kiosks, irgendwo in den Wartungsräumen eines stillgelegten U-Bahntunnels. Ihr Mantel troff von giftigem Regen. In ihrer linken Hand hielt sie eine säureresistente Tüte, in der sich die Überreste einer der drei Bots befanden, die sich vor 12 Stunden aufopfernd auf ihren Verfolger stürzten. Einem Verfolger, von dem sie nicht wusste, wer er war oder warum er sie verfolgte.

Sie war Snowcrash, eine einfache Technikerin in Acid City und stets darauf bedacht nicht aufzufallen. Und trotzdem hatte sie das Gefühl, als wäre sie zum Spielball höherer Mächte geworden. Sie war das letzte Glied in der Nahrungskette. Und so wie es aussah, stand sie gerade auf dem Speiseplan.

Snowcrash war noch immer aufgewühlt. Sie hatte seit den Revolten nicht mehr so viel Gewalt erlebt. ‚Hoffentlich war er nicht tot‘; dachte sie sich. ‚War er tot?“ Er sah ziemlich tot aus, als sie ihn das letzte mal im Regen liegen sah. Wie hoch war die Wahrscheinlichkeit, dass er das überlebte?

———-

Die Ereignisse der letzten Wochen gaben Snowcrash einige Rätsel auf. Zuerst wurde sie von dieser Elektrohexe gefangen genommen. Dann hatte sie Ihre Wohnung und all ihre Sachen verloren. Und jetzt hatte sie sogar keinen Zugriff mehr auf ihre Konten. Auch auf jene, die sie sich extra für so einen Fall eingerichtet hatte. Das Einzige, was ihr blieb, war das, was sie am Leib trug, die Überreste eines Bots, die sie auf Trygves schmutzigen Tresen gelegt hatte, und einen USB Stick, den sie in der Manteltasche in ihrer Faust hielt und von dem sie noch nicht wusste, was er eigentlich enthielt.

Trygve griff nach einem Zipfel der Tüte und rüttelte daran, bis der Inhalt auf dem Tresen aufgehäuft war. „Na, was hast du mir da für einen Haufen Schrott vorbeigebracht, Snow?“ Mit einem Stift stocherte er in den Überresten herum, in der Hoffnung etwas zu finden, was er wiederverwenden konnte. Snowcrash war klar, dass das sein üblicher Spruch war, um die Erwartungen zu senken und das Verhandeln um den Preis gleich mal ein bisschen mehr zu seinen Gunsten zu drehen. Wäre Snow irgendeine Kundin gewesen, hätte das vielleicht geklappt. Aber die beiden hatten eine gemeinsame Vergangenheit. Snowcrash versuchte den sich nach oben drängenden Erinnerungen nicht all zu viel Beachtung zu schenken.

„Ach komm, Trygve, lass das. Ich habe keine Zeit für sowas.“ Trygve zog seine Augenbrauen hoch, ließ seinen Blick aber auf den Überresten. Mit seinem Stift spielte er auf einem Metallstreifen wie auf einer Triangel. „Das hier ist heißer Stoff, den du mit Sicherheit noch nie auf deiner zerfressenen Kölschtheke liegen gehabt hast. Die Mechanik hat es ziemlich zerfetzt, aber der Computerkern läuft glaube ich noch.“ Trygve griff unter die Theke und holte ein Glasfaserkabel hervor, das er mitten in den Haufen Schrott steckte. „Dann hast du mir nicht nur einen ganzen Haufen Schrott vorbeigebracht, sondern auch einen Haufen Schwierigkeiten. Nicht leicht das an den Mann zu bringen. Ist denn alles klar bei dir?“ Trygve stützte sich mit den Armen auf dem Tresen ab und musterte sie mit leicht geneigtem Kopf. Snow hatte gerade keine Lust auf eine Therapiesitzung. „Nichts, was dich etwas angeht,“ gab sie barsch zurück. Vielleicht ein bisschen barscher, als sie es eigentlich beabsichtigt hatte. Trygve war den Ton gewohnt. Er zog eine Tastatur an sich heran und schaute nach oben auf einen der Monitore. „Schon gut, ich brauche hier mal einen Moment.“ Seine Finger flogen lautlos über die gläserne Tastatur und der kleine Schrotthaufen zeigte ein paar wenige Lebenszeichen. Dioden leuchteten auf, ein paar der Traktoren und Mikromotoren versuchten etwas zu bewegen, was schon lange nicht mehr da war.

Während Trygve sich um den Bot kümmerte, nutzte Snowcrash die Zeit, um sich nach einem Tablet umzuschauen. Viel hatte sich in Trygves Shop nicht getan, seit sie das letzte Mal hier war. Wie lange war das jetzt schon wieder her? Zwei oder drei Jahre? In einer Stadt, in der es immer dunkel ist, merkst du nicht, wie die Zeit vergeht. Snow überschlug, wie viel ihr der Kern bringen würde und was sie alles dafür kaufen konnte. Sie brauchte auf jeden Fall ein Pad. Dafür sollte es reichen, und wenn noch ein paar Credits übrig waren, würde sie noch eine Hülle dazu nehmen. Nein, eine Hülle musste unbedingt sein, wenn sie wollte, dass das Pad länger als eine Woche überlebte. Außerdem brauchte sie noch ein paar Credits auf einem Einwegwallet. Und sie brauchte eigentlich noch eine neue falsche ID, zumindest wenn sie die ganz offiziellen wege gehen wollte. Aber das würde garantiert den Wert des Kerns übersteigen. Wirklich viele Optionen hatte sie aktuell nicht.

———-

„Hier.“ Trygve holte die gedankenversunkene Snow zurück in die reale Welt, mit einer Tasse heißen, dampfenden Kaffees, den er ihr auf den Tresen gestellt hatte. Er lächelte verschmitzt. „Tryg!“ Gab Snow empört zurück. „Ich werde dir deine Scheisse hier erst abkaufen, wenn du den Kaffee annimmst.“ Sagte der Händler und deutete mit seinem Kinn zur Tasse. „Aber bilde dir nur nicht ein, dass das etwas am Preis macht,“ stellte Snow klar. Tryg sagte nichts aber lächelte sie nur noch mehr an. Snow spürte ein Pulsieren ein bisschen zu tief im Bauch. Sein Lächeln war seine Geheimwaffe, erinnerte sie sich leidlich zurück. „Du musst mir nichts erzählen, wenn du nicht willst, aber du kannst mir nicht weismachen, dass es dir gut geht.“ Trygve versuchte irgendwas an Snows Reaktion zu finden, von dem er etwas ableiten konnte. Sie wich seinem Blick aus und blies in die Tasse.

„Also gut, Snow. Ich nehm‘ den Kern. Was willst du dafür haben?“ Trygve schob die Ärmel hoch. Seine Tattoos waren geschickt gemacht, konnten aber dennoch nicht verbergen, dass er einmal unfreiwillig Kontakt mit der Seele von Acid City gemacht hatte. Snow setzte die Tasse ab. „Ich brauche ein Pad“, Snow zeigte an Tryg vorbei auf ein ganz bestimmtes Pad, dass sie ins Auge gefasst hatte, „Schutzhülle Kategorie Doppel-A, Ladegerät. Außerdem ein Einweg-Wallet mit dem Rest Credits drauf.“ „Hmn,“ machte Trygve und nickte. „Ein Pad,“ er griff nach hinten und legte das Pad und dazu passende Ohrenstöpsel auf den Tisch, „Schutzhülle Doppel-A, Ladegerät.“ Er öffnete verschiedene Schubladen seines Tresens und legte jeweils das dazu, was er herausnahm. „Ein Wallet mit 150 Credits“, Trygve tippte auf seiner gläsernen Tastatur. „200“, sagte Snow. Jetzt durchbohrte sie ihn mit ihrem Blick, er schaute leicht amüsiert auf den Monitor. „200 Credits“, sagte der und korrigierte seine Eingabe. „Und…“, machte Trygve weiter, während Snow lautstark ihren Kaffee schlürfte. Trygve griff unter den Tresen und legte einen Werkzeuggurt für Monitor-Service-Techniker auf den Tisch. „Einen fast so gut wie neuen Werkzeuggurt. Und…“ Trygve drehte sich um und griff nach der Kaffeekanne, „eine zweite Tasse Kaffee.“

Nachdem Snowcrash ihre neuen Besitztümer verstaut hatte, umarmte sie Trygve kurz, nickte ihm zu und verließ seinen Kiosk. Wie in einem Traum mäanderte sie sich ihren Weg durch die Katakomben von Acid City. Als sie mit einer Rolltreppe an die Oberseite gelangte, fiel etwas wie ein trüber Schleier von ihr ab. War das ein Gefühl der Erleichterung? Fühlte sie sich tatsächlich irgendwie gut, irgendwie frei? Das konnte eigentlich nicht sein, nach allem was ihr passiert war und in welchem Zustand sie sich befand. Den unfassbaren Lärm, den der Verkehr auf dem Highway über ihr machte, hörte sie nicht.

14. Mai 2022, DROID BOY

Zurück

Snowcrash Updates via Email