Tag 90 – Das HTC Hero

Auf der Insel war ich zum Arbeiten. Und alles was ich an Technologie dabei hatte war das HTC Hero. Fünf Monate nach meinem ersten Bericht über die Rüstung des Helden, setze ich zu einem weiteren Bericht über ein technisch gesehen veraltetes Gerät an. Dabei habe ich ihn  erst seit einem Jahr!

Lesen Sie mehr über den Gebrauch des Helden während der 90 Tage, und auch, wie er sich in den letzten 5 Monaten verändert hat.

Ich hatte ja Glück von Anfang an. Die Hero Gemeinde wartete schon zu Ende letzten Jahres auf das Update auf Eclair, was immer wieder verschoben wurde. Und auch in diesem Jahr wurde es von März auf Juni verschoben. Und nur 2 Tage vor meiner Abreise auf die Insel bekam ich das OTA Update! Was für ein Glück!

„Ich hatte ja Glück von Anfang an.“

Ich hatte also das Update drauf und einen vollen Akku, als ich mich an Tag 1 in den Zug setzte. Die folgenden Tage gestalten sich dann erst mal ähnlich, denn viel Zeit und Kraft hatte ich auch gar nicht. Wer sich an die frische Meeresbrise gewöhnen will, muss Nachts schlafen. Und nach 14 Stunden Arbeit ist es genau das, was ich dann auch gemacht habe. Allerdings habe ich es dennoch geschafft die ersten 10 Tage ganz pfiffige Blogeinträge zu schreiben. Die Rechtschreibfehler einmal gekonnt ignoriert. Auf einem so kleinen Display und mit müden Augen, übersieht man die schon mal gerne. Und ein Rechtschreibeprogramm gibt es ja nicht.

Halten wir also mal fest: Blogeinträge vom Hero bringen mehr Rechtschreibefehler mit sich.

Tag 6: Die Entdeckung des AOL Friendestream. War ja völlig glücklich, als ich dieses App bemerkte, denn es vereint Facebook und Twitter, wie es sonst keines tut. Allerdings ist das Posten von Facebookkommentaren nicht das Gleiche wie das von Tweets. Deswegen finde ich diese Funktion eher doof. Aber manchmal auch wieder nicht. Heute benütze ich es nicht mehr, weil es mir zu langsam ist und auch noch zu viele Fehler hat.

Während der Fussball-WM hatte ich ein App drauf, das mir gute Übersicht über das Turnier gegeben hat. Als das Turnier aber vorbei war und wir verloren hatten, konnte ich es deinstallieren und einem anderen App auf dem Homescreen Platz machen.

Tag 11 sieht im zweiten Teil wie ein Gedicht aus, so schön ist die Kommentar-Funktion des Themes. Allerdings muss ich da wohl des Nachts im Bette liegend an den Knopf gekommen sein, was zu seltsamer Formatierung führte. Im WordPress App selbst bemerkt man das nicht, wenn man ganz schwummerich dreinschaut.

Nach einer Weile bemerkte ich eine ziemliche Invarianz. Die von mir konsultierten Wetterapplikationen wiesen einige beträchtliche Mängel auf, nämlich insofer, als dass das Wetter sich nicht an die Vorhersage halten wollte. Nach wissenschaftlicher Deduktion fand ich heraus, das es eine Wettervorhersage genauer ist, wenn man sich an das Gegenteil von dem hält, was die Apps vorhersagen. Vermutlich ein Vorzeichenfehler.

„Ich vermisse klassiche Musik.“

Ab Tag 20 hatte ich Sehnsucht nach anderer Musik. Ich hatte zwar 2 Gigabyte davon auf meine SD Karte gestopft, war mir aber schnell zu eintönig. Oder sagen wir mal so: Wenn ich gewusst hätte, was für eine Stimmung ich da oben habe, dann hätte ich auch die passende Musik dazu laden können.

An Tag 22 einer Katastrophe entgangen. War mir beim Radeln aus einer neuen Hose das Hero gefallen, und zwar auf die Strasse, mit dem Eck zuerst. Gewaltige Macke rechts oben und beinahe wäre auch ein Auto drüber gefahren, wenn ich mich nicht selbst eingesetzt hätte, um es zu retten. Helden bringen neue Helden hervor. Oder ich hatte einfach nur Glück.

Allerdings hat sich das Erscheinungsbild dadurch drastisch verschlechtert. Und eigentlich ist der Wiederverkaufswert auf null gesunken. Obwohl noch alles funktioniert. Interessanterweise hat seit dem das Knarzen des Akkudeckels aufgehört.

„Der Lack ist ab.“

Wie man in diesem Video sehen kann, gab es schon nach wenigen Monaten intensive Gebrauchsspuren. Jetzt allerdings ist der Lack ab. Es gibt mehr freie Fläche ohne Lack als mit.

Das Thema Batterie treibt ja viele um, die noch die etwas älteren Geräte besitzen. Ich neige ja davon diese vermeindliche Schwäche als Karaktereigenschaft zu sehen. Schließlich geht es ja um den Helden! Mit dem Eclair update hat sich die Situation mit der Batterie zum einen verschlechtert, weil man leicht in die Versuchung kommt, noch mehr Batterie zu benutzen. Zum Anderen aber auch verbessert, da ein neues Energiemanagement-Widget hinzugekommen ist, mit dem man bequem vom Homescreen aus das Internet abschalten kann. So spart man ungemein viel Strom, wenn man das Netz nicht braucht. Besonders wenn man ausversehen die Displaysperre raus macht und im Netz surft. In der Hosentasche.

Im Laufe der nächste 60 Tage hatte ich so einige Apps geladen und auch wieder gelöscht. An den 90 Tagen habe ich bestimmt über 100 mal den Helden aufgeladen. Die WLANs von einigen Schnell-Restaurants sind kaputt. POdcasts herunzuladen geht langsam und am besten Nachts, wenn man seine 200 mb voll hat.

Eine der wichtigsten Funktionen  war für mich die Kamera. Beinahe jeden Tag habe ich Bilder vom Strand während des Kliffrituals gemacht und hat meinen Freunden und der Familie ein wenig Einblick gegeben, wo ich mich gerade aufhalte. Über 300 Bilder befanden sich zuletzt auf meiner SD-Karte, und einmal musste ich sogar Musik lösche, weil ich keinen Platz mehr hatte.

 

Abschließend kann ich sagen, das der Held mir gut gedient hat. Obwohl ich ihn runtergeschmissen habe, hat er weiter funktioniert. Das Raue Klima konnte ihm nichts anhaben und er hat sich tapfer geschlagen. Ende März erst werde ich ein Angebot für ein neues Handy bekommen. Aber bis dahin werde ich ihn hüten wie meinen Augapfel, der kleine Held in meiner Hosentasche.

„Danke an alle Leser!“

Die 90 Tage sind vorbei! Das ist der letzte Bericht, ich schließe diese Episode ab mit einem Dank an alle Leser, die sich an diesem vielleicht etwas ungewöhnlichem Konzept erfreut haben.

Wer nochmal alle Berichte lesen möchte, kann hier bei Tag 1 anfangen.

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