Droid Boy alias Link alias Regret

Ein Jüngling erwacht in einem Dorf voller Geschichten und Gefahren. Alle scheinen ihn zu brauchen und alles über ihn zu wissen, doch keiner erzählt ihm die wahre Geschichte. Die Geschichte seines Vaters, an dessen Grab er sich zuweilen begibt um ihn um Unterstützung zu bitten.

So beginnt das klassische Rollenspiel Zenonia, preisgekrönt und auf allen Plattformen verfügbar, füllt es eine Lücke, die Rollenspiel-Historiker gerne mit Zelda gefüllt sehen würden.

Und hier betritt der Droid Boy und sein Heldengerät die Bühne! Wir schreiben das Jahr 2010 und er befindet sich in einer Gegenwart, mit lebhaften Erinnerungen an den Gameboy Classic und einem Helden Namens Link. Da taucht plötzlich Regret auf, und reanimiert die schon längst verloren geglaubte Rollenspielerseele.

Wie ein altes Spielprinzip die Renaissance auf androidianischen Touchbildschirmen feiert.

Und nicht nur da. Angefangen hatte der Run auf das Rollenspiel der amerikanischen Firma GameVil, als das Iphone das Tageslicht erblickte. Die Entwickler ergriffen die Chance und portierten das Spiel aus Korea aufs Iphone, wobei die Übersetzung ins Englische die meiste Zeit in Anspruch nahm. Mit Verbesserungen am Gameplay und einer Optimierung der Touchcontrols stand dem Erfolg nichts mehr im Wege.

Überrascht bleibt der Droid Boy an einer Werbeanzeige hängen. Ihn trifft buchstäblich ein Schock: Android Shock. Eine Spieleseite auf die er sich gleich klickt und nicht mehr von los kommt. Hier findet er endlich eine gut sortierte Spieleseite für den verkümmerten Spieler in ihm. Als Gameboy Generation aufgewachsen, braucht es nicht viel um seine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Da bleibt er auch schon an etwas hängen, was ihn an einen Helden aus seiner Jugend erinnert.

Seit das Spiel auf dem Markt ist überschlagen sich die positiven Rezensionen. Als eines der zukünftigen mobilen Betriebssysteme, dauert es nicht lange, bis auch auf den Android Versionen ab 1.6 das Spiel erhältlich ist.

Sofort fühlt er sich zurückversetzt ins Jahr 1993. Seine Außenwelt blendet er aus und das Spiel nimt ihn sofort ein. Ein langes Intro mit einer ausführlichen Vorgeschichte und faszinierend schöner 16-bit Musik ergreift ihn und er kann nicht anders als gleich loszulegen. Das Einzige woran er sich erst einmal gewöhnen muss: Die Touchcontrols. Aber die sind so gut gelungen, das es nicht lange dauert, bis die erste Holzkiste zertrümmert und das erste Zwischenquest abgeschlossen ist.

Neben Spielen wie ‚Die Sims‘ erreicht Zenonia Platz 10 auf der Liste der ’10 Must-Have IPhone Games‘ von PCMag.com. Und auch im Android Market ist das Spiel mit über 250.000 Downloads und einer 4 1/2 Sterne Bewertung ganz vorne mit dabei. Die Stimmen für das Sequel Zenonia 2 sind laut in den Kommentaren.

Dabei macht Zenonia vieles genauso gut wie das Ur-Game Zelda, und manche Sachen sogar besser. Auf dem game Boy war alles monochron, heute ist es farbig. Detailreich in der Grafik, glänzt es aber auch durch die liebevoll ausgeschmückte und sinnvolle Geschichte. Das man mit einigen Karaktern nicht sprechen kann, weil sie gerade beschäftigt sind, oder man einen Gang noch nicht weitergehen kann, weil es hier noch was zu erledigen gibt, gehört zum erfrischend einfachen Spielprinzip dazu.

Der Held befindet sich auf der Suche nach dem großen Baum, der ihm genug Feuerholz bringt, damit der Schmid ein Schwert schmieden kann. Wenn er das verkauft, denkt sich Regret, hat er genug Geld, um seine Frau zu bezahlen. Und sie wird mir dann hoffentlich sagen können, was mit den Dämonen ist, die mir immer wieder begegnen.

Da raschelt es plötzlich im Gestrüpp. Regret hält an und legt die Hand auf seine Scheide. Da tritt aus dem Dickicht plötzlich ein gewaltiger, brauner Bär hervor. Doch er sieht Regret erst nicht. Langsam zieht er das Schwert aus der Scheide und hofft, der Bär möge einfach wieder zwischen den Bäumen verschwinden.

Was das Waffen- und Skillsystem betrifft, übersteigt es auch hier den alten Klassiker. Bei 3 verschiedenen Heldenkaraktern, über 100 Ausrüstungsgegenständen und einem üppigen Skillbaum, erinnert das Spiel zuweilen an Diablo 1. Auch sind die Quests nie zu lang, und die Karte ist übersichtlich und am linken oberen Rand gut platziert. Dabei verlässt das Spiel trotz seiner Verbesserungen nie den Bereich der Authentizität.

Ein einziger Wermutstropfen gibt es aber doch. Im Appstore kostet das Spiel 99 Cent, währen man von den Abdroidianern ca 4,29 € verlangt. Man kann verstehen, das durch eine weitere Softwareportierung zusätzliche Kosten entstehen. Aber da laut Hersteller bald die Version 2 zu erwarten ist, wäre ein Preis um die 2 € angemessener.

Wikipedia: Zenonia

GameVil

AndroidApp Tests: Zenonia

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