Warum ihr auf die Cologne Conference müsst

Zum 25. Mal findet in diesem Jahr die Cologne Conference statt, auf dem sich das internationale Film- und Fernseh-Business präsentiert. Ich habe für euch nach digitalen Bezugspunkten Ausschau gehalten und so einiges gefunden: Die Deutschlandpremiere des Piloten der Hacker-Serie Mr. Robot, die in den USA bereits gefeiert wird, einen TV-Film über den Überwachungsstaat, Filme, die komplett mit dem iPhone oder der Drohne gedreht wurden, der Open Culture Day des WDR, der sich unter anderem mit transmedialem Storytelling, Gaming-Kultur und der Digitalisierung beschäftigt, sowie der Cologne Conference Futures, die ganz der Sicherheit in der digitalen Transformation gewidmet ist.

Die Digitalisierung hat längst auch Film und Fernsehen erreicht und damit auch inhaltlich die breite Masse der Gesellschaft.
Dies sind meine Fundstücke aus dem Programm der Cologne Conference.

Die 25. Cologne Conference findet vom 25. September bis zum 1. Oktober 2015 in Köln statt. Zur Webseite >>

Deutschlandpremiere von Mr. Robot

Die Cologne Conference hat ihre Themen in Festivalreihen gegliedert: Top Ten, Look, Kino und Showcase. In der Reihe Top Ten werden die zehn besten Produktionen der aktuellen internationalen Fernsehlandschaft gezeigt. Darin auch der Pilot der US-Amerikanischen Serie „Mr. Robot“, die in den Vereinigten Staaten längst Wellen geschlagen hat, während wir Deutschen noch so tun müssen, als hätten wir es noch nicht gesehen.

Inhalt: Elliot ist ein von Ängsten und Zweifeln zerfressener jungen Mann. Den Tod seines Vaters noch nicht überwunden, geht er zwar zu einer Psychologin. Die kommt aber nicht wirklich an ihn heran. Stattdessen betäubt sich der Sicherheitsexperte, der er tagsüber ist, mit Opium und hackt sich Abends wie ein Superheld durch das Netz, um ein wenig Gerechtigkeit auszuüben. So hat sich sein Leben irgendwie stabilisiert und man denkt: Damit kann man sich arrangieren. Doch dann trifft er auf eine Hackergruppe, namentlich auf deren Anführer Mr. Robot. Das stürzt ihn in ein Dilemma.

Termine:
  • Montag, 28. September, 20:00 Uhr, Residenz
  • Dienstag, 29. September, 15:30 Uhr, Residenz

Cologne Conference: Mr. Robot

 

Unterm Radar

Ein weiterer Film der Top Ten Reihe, den ich euch empfehlen möchte. Und das liegt diesmal am Umstand, das er recht aktuell ist. Das konnte bei Produktionsstart (Februar 2015) noch keiner Ahnen, aber die Frage, ob, unter welchen Umständen und wie viel ein Staat seine Bürger überwachen darf, ist nicht erst seit dem Landesverrats-Vorwurf gegenüber Netzpolitik aktuell.

Im deutschen TV-Film „Unterm Radar“ explodiert mitten in Berlin ein Bus, die Wohnung einer Richterin wird gestürmt, weil vermutet wird, das ihre Tochter darin verwickelt sei und sich seit dem auf der Flucht befindet. Es folgt ein Überwachungsalptraum, öffentlicher Pranger und Paranoia, als sie beginnt ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen.

Das Programm sagt: „Es ist die drückende, pechschwarze Atmosphäre und der sensible und glaubwürdige Umgang mit einem komplexen Thema, der „Unterm Radar“ zum wichtigen Film zur richtigen Zeit macht.“

Termine:
  • Sonntag, 27. September, 19:30 Uhr, Residenz
  • Ebenso in der ARD irgendwann im Herbst

Cologne Conference: Unterm Radar

 

Brasil S/A

In der Reihe „Look“, in der visuell außergewöhnliche Beiträge gezeigt werden, visualisiert Regisseur Marcelo Pedroso den Technikenthusiasmus eines vor dem Turbo-Umbruch stehenden Brasilien. Das Programm macht mich neugierig: „Die überspitzte Ästhetisierung dieses Traums vom ewigen Fortschritt, von der hektischen Abstoßung alles Alten zugunsten einer schönen und neuen Welt aus Glas und Stahl und Geld und Industrie sorgt dafür, dass man die gezeigten Heilsversprechen erst als melancholisch und schließlich surreal, monströs und entmenschlicht empfindet.“ Wenn dieser Film uns digitalisierten Technikoptimisten wieder auf den Boden der Tatsachen holt, dann wäre das ganz gut.

Termine:
  • Samstag, 26. September, 21:00 Uhr, Residenz
  • Mittwoch, 30. September, 19:30 Uhr, Residenz

Cologne Conference: Brasil S/A

 

Necktie Youth

Was mit den in einem wohlhabenden Vorort von Johannesburg lebenden Bekannten eines Mädchens passiert, die sich während eines Livestreams umbringt, erfahrt ihr in Necktie Youth, ebenso Teil der Look-Reihe. „Das Portrait einer verlorenen Jugend, eingefangen in atemberaubenden Cinemascope-Schwarzweißbildern.“ Vor wenigen Jahren wäre das noch ein Science Fiction Film gewesen.

Termine:
  • Samstag, 26. September, 22:30 Uhr, Residenz
  • Mittwoch, 30. September, 22:00 Uhr, Filmforum

Cologne Conference: Necktie Youth

New Aesthetic: Perspectives

Die Reihe New Aesthetics des Kunstfilmfestivals Köln zeigt die Lust an den neuen technischen Möglichkeiten: „Neue Kameratechnologien ermöglichen andersartige Erkundungen von Zeit und Raum. Auch die ständige Anwesenheit von Kameras – in unseren Laptops, in unseren Handys – ändert fundamental unsere Beziehung zum bewegten Bild.“ Es klingt verlockend und ich werde hingehen, das Programm könnte dennoch etwas weniger kryptisch und etwas konkreter sein. So ist das schon ein kleines Wagnis! Empfehlung: Zu zweit hingehen und einen guten Abend haben.

Termine:
  • Sonntag, 27. September, 18:00 Uhr, Filmforum NRW
  • Montag, 28. September, 17:30 Uhr, Residenz

Cologne Conference: New Aesthetic: Perspectives

 

Of the North

Was für ein Film kommt heraus, wenn man nur auf YouTube gefundene Aufnahmen vom Leben am arktischen Polarkreis verwendet? Eher keiner über die edlen Wilden, sondern vom harten Leben. Und von betrunkenen Eingeborenen, die mit Schneemobilen schanzen. Mit der Menge an Filmmaterial auf YouTube wundert es eigentlich, das es (noch) nicht viel mehr Filme dieser Art gibt. Vielleicht gibt es sie ja, aber es sie wurden noch nicht zu mir durch kuratiert.

Termine:
  • Sonntag, 27. September, 18:00 Uhr, Residenz
  • Montag, 28. September, 17:00 Uhr, Filmhauskino

Cologne Conference: Of the North

 

Tangerine

Sicher nicht der erste Film, der nur mit einem iPhone gedreht wurde. Wer aber das erste Mal einen solche Film zu sehen, hinter sich bringen möchte, hat hier die Chance die Geschichte der transsexuellen Sin-Dee Rella zu erleben, die gerade aus dem Gefängnis entlassen wurde. Dank der anamorphen Linse kann der Kinobesucher tatsächlich Cinemascope-Bilder genießen, sagen die Experten.

Termin:
  • Montag, 28. September, 18:30 Uhr, Filmhauskino

Cologne Conference: Tangerine

 

Der Große Culture Day 2015

In Kooperation mit dem WDR findet der Große Culture Day statt, in dessen Programm ich insbesondere die Keynote von Christian Beetz zu Transmedialem Storytelling am Beispiel von Supernerds spannend finde, sowie die Keynote von Gundolf  Freyermuth, der sich mit Games-Kultur beschäftigen wird, sowie Holger Simon zur Herausforderung von Kunst und Kultur durch die Digitalisierung. Leider braucht man dafür die teure Gesamtakreditierung. Ein Einzelticket wäre cool gewesen. Man kann es ja mal versuchen!

Termin:
  • Dienstag, 29. September, 10:00 – 17:30 Uhr, WDR Kleiner Sendesaal

 

Cologne Conference Futures

Die Cologne Conference Futures ist das jährliche Symposium der Cologne Conference zur medialen Evolution. Vier Experten nehmen in diesem Jahr den Versuch auf einen Dialog zwischen Soziologie und Informatik zu entfachen, wie es schön sperrig im Programm heisst. Thema: Die Digitale Transformation. Schaut man sich die Vorträge an, wird es vornehmlich um Sicherheit gehen. Es empfiehlt sich also den Aluhut einzupacken. Ich habe mich angemeldet und freue mich, insbesondere auf den Vortrag „Hackerville. Strategien der Störung“ von Frank Rieger mit anschließender Diskussion.

Termin:
  • Montag, 28. September, 10:30 – 17:30 Uhr, KHM

Cologne Conference: CC Futures 15

Quelle Beitragsbild: USA Network Alle Rechte vorbehalten.

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