Tag 55

Es ist ein Wettrennen! Wer ist zuerst fertig? Die 90 Tage oder ich?
Ich hab da mal so eine Vorahnung.

10:44 Teeritual zu den meditativen Geräuschen einer Geschirrspülmaschine.

Ach, übrigens. Der Feuerteufel ist gefasst und geständig. Dank eines 13 Jährigen.

Morgen soll der Wind 100 km/h schnell werden. Heute siehts schon danach aus.

Und: Wer zuerst den Müll rausbringt hat verloren.

Die Schicksalstage eines verkannteten Stück Holzes.

19:09 Warten auf die richtige Temperatur. Im Backofen. Für den Gouda. Mit Focaccia.

Heute früher nach Hause geschickt worden aufgrund schlechten Wetters. Bin auf der Heimfahrt in ein böses Gewitter geraten. Innerhalb von Sekunden komplett durchnässt gewesen.
Jetzt zeichnet sich ein Sturm ab. Extreme Böen und pechschwarze Wolken.
Jemand hat im Haus vergessen sein Fenster zu schließen bevor er geht. Ich bin gespannt wie lange es noch hält.

19:18 Chatten mit alten Freunden in eBuddy.

19:29 Das Focaccia muss auch in den Ofen.

19:52 Habe drei Steine im Magen. Kann die bitte jemand raus holen?

20:24 Die von Trader Joe’s sollten Warnhinweise auf ihre Kalifornischen Trockenpflaumen machen.

21:38 Focaccia nochmal aufbacken. Das geht besser.

Der Wind ist in der Zwischenzeit so stark, dass das Haus wackelt. Habe mich zu Testzwecken mit dem Rücken gegen die Wand gestellt und konnte spüren wie sie sich bewegt.
Meine Frage an die mitlesende Architektenzunft: Ist das normal?

21:51 Dieses Focaccia scheint erst dann nützlich zu sein, wenn sich die Farbe zu schwarz verändert hat. Vielleicht hilfreich als Gegenmittel zu den Pflaumen.

Ich verabschiede diesen Tag mit einer Folge Fahrenheit404 und hoffe er möge meinen Schlaf segnen.

Tag 54

09:06 Stark ausgeprägte Unlust.

09:47 Teeritual mit einem wichtigen Gedanken im Kopf.

Wieder kühles und bewölktes Wetter. Optimale Arbeitsbedingungen. Jetzt müssen es sich nur noch die Kollegen nicht so schwer machen.

Wildreis mit Gemüse als Pausenmahl heruntergeschlungen.

23:09 Bettlägerig ob der Müdigkeit. Das hat für ein paar Tage nun Ruhe, weil ich wieder da bin, wo ich lieber bin. Ich weiß nun: Lieber von einem dicken Mann angeschrien werden, wie von einer scheinbar harmlosen Blondine beschädigt zu werden. Der Haken sitzt im Verborgenen.

Tag 53

00:01 Der Reis kocht noch.

00:16 Gulasch heiß und scharf gegessen. Das macht glücklich!
Man will gar nicht aufhören!

02:55 Feuerwehr vor dem Haus. Lautes Knistern irgendwo. Wenn ich es hören kann ist das nicht gut! Hose an, ich mach einen Check!

03:23 Feuerwehren ziehen ab. Hab hinter dem Haus ein Feuer gefunden. Die Feuerwehr konnte nicht näher ran wegen parkender Autos. Schlauch wurde ausgerollt und ran an den Brand. „Wasser läuft!“ Für die Größe des Feuers ein beeindruckendes Geräusch!
„Bitte gehen sie zurück in das Gebäude!“ Nach 2 Minuten ist das Feuer gelöscht.
Wir Hausbewohner quatschen darüber und trauen uns einen Scherz zu machen. Aber uns ist klar wie nah das Feuer war.

Sofort sind mehrere Reporter mit ihren Kameras unterwegs. Ich bezweifel allerdings ob sie so ein Bild wie ich haben.
Wasser läuft die Strasse runter.
Viele Männer arbeiten hier. Schlauch einrollen, telefonieren. Rufen, und laute klare Kommandos. Ein wenig wie in der Küche, nur gefasster.

Da fahr ich auf die Insel und bin mitten in einer Feuergeschichte.

03:36 Sitze auf Toilette und kann hören wie der Feuerwehrschlauch eingezogen wird. Die Schnalle reibt auf dem Asphalt.
Vom Badezimmerfenster kann man direkt auf die Stelle schauen, an der es gebrannt hat. Bei Tag wird man mehr sehen können.

03:45 Eine Stunde wach. Weiterschlafen. Versuch das Kopfkino auszuschalten.

09:05 Warten bis das Bad frei wird. Zum ersten Mal!

18:00 Pause mit Gulasch. Diese Pause brauch ich auch.

23:33 Liege gerade im Bett und habe keine Lust mehr auf irgendwas. Dieser Psychostress auf der Arbeit zur Zeit macht mir mehr zu schaffen, als ich auf dem ersten Blick wahrhaben will. Meine Kollegen sind allerdings so gut, das sie mich es so spüren lassen, das ich es blicke. Keine Selbstverständlichkeit.

Aber es ist konstruktiv. Das zeigt den Weg, auch wenn er mir steinig erscheint.

Jetzt gehe ich bald schlafen, denn ich hab noch was aufzuholen von letzter Nacht.

Die Polizei hat wohl jemanden aufgefasst. Aber während er noch saß, brannte es schon anderswo. Entweder sind es mehrere, oder sie haben den falschen erwischt.

Ich habe genügend Bier getrunken, um einigermaßen schmerzlos zu ersticken.
Sollte ein Scherz sein.
Stecken geblieben.
Nacht.

Tag 52

1:28 Mit Schlafanzug im Bett und über Salt nachdenken.
Sehr guter Spionage-Thriller mit einer fast mechanisch spielenden Angelina Jolie. Obwohl „Salt“ als einzelner Film gut funktioniert, lässt er sehr viel Raum für Folge-Fantasien.
Ich mag Fantasie!

Jetzt schlafen und hoffentlich fantasievoll träumen.

10:08 Blogeintrag aus dem Bad. Alles gekachelt hier und es riecht nach Seife.

10:43 Teeritual. Heute nicht alleine. Neue Mitbewohner schwänzeln um einen herum.

11:35 Stehe beim Fahrradhändler meines geringsten Vertrauens mittlerweile, denn er will 30 € für Mantel und Schlauch.
Wehe der Reifen platzt wieder!

17:25 Pommes Schranke.

23:01 Strandkorbhock. Heute mal mit den teureren Chardonnay, den ich aber langweilig finde. Zeichnet sich hier ab, das ich einen eigenen Weingeschmack entwickele? Sieht so aus!

23:59 Reiskochen für den nächsten Tag.

Tag 51

13:53 Mittagsmagazin hören. Das Wetter soll besser werden.

Es geht gleich an den Strand. Ich freu mich drauf!

Liege im Bett zu einem Glas Rotwein. Vielmehr ist auch nicht übrig. Der Rest köchelt im Gulasch.

13:57 Mal eben umrühren gewesen.

Heute schon Fleiß geübt. Wäsche trocknet bereits, das französische Frühstück dürfte verdaut sein. Putzarbeiten führten bereits zu einer saubereren Umwelt, zumindest lokal und innerhausisch.

Die Süddeutsche war interessant und informativ.

19:18 Aufwärmphase des Gulaschs. Die Soße darf noch reduzieren.

3 Stunden lang am Strand gewesen. Erst oben ohne und in der Sonne, dann mit Klamotten eine Weile geschlafen.

Dann endlich wieder Drachen steigen lassen. Und ich war nicht allein. Um mich herum Matten, Lenkdrachen und andere Fluggeräte zu Wasser und zu Lande, bei sehr gutem Wind und blauem Himmel.

Top Bedingungen!

19:34 Der Reis kocht. Noch 15 Minuten bis zur Mahlzeit.

Reste des Rotweins trinken und den Tag ausklingen lassen.

23:02 Ich stehe mal wieder vor dem westerländer Kino „Kinowelt“.

In den 51 Tagen Inselleben war ich öfter im Kino als in 2 Jahren Köln. Das gibt mir nicht zu denken, aber zu knabbern. Popcorn!

Tag 50

Von der Zahl her betrachtet, macht dieser Tag schon mal echt was her.

00:28 Schnell noch eine Folge Bob gehört. Das ist wie Knoblauch um den Hals. Aber für schlechte Träume, nicht gegen Vampire.

Mein linker linker Platz ist leer, da wünsche ich mir die heimliche Mitleserin her!

21:39 Was für ein Tag! Zuerst in Sturm und Regen zur Arbeit gefahren, dann zu Tode gelangweilt, aber ein tolles Rumpsteak geschenkt bekommen. Dann plötzlich ein Ansturm, aber jetzt schon Feierabend.

Ich finde ja, der Grauburgunder unterscheidet sich kaum vom Chardonnay, obwohl es ja ein völlig anderer Wein ist, da hätte man ruhig mehr Individualität nehmen können.

21:42 Sitze bei frischen 11 Grad im Strandkorb. Da muss man fasst schon an eine Jacke denken.

Jetzt ziemlich müde. Morgen frei, das heisst keinen Wecker stellen und so lange schlafen bis man aufwacht. Vielleicht sogar zwei mal.

Plan für Morgen:
– Etwas richtiges essen.
– Wäsche waschen
– Zeitung lesen
– Mittagsschlaf

Eventuell das A-Team im Kino anschauen.

Jetzt aber erst mal die Innenseite der Augenlider anschauen. Nachtü!