Posts in "90 Tage"

Tag 84

09:41 Auspacken ist doof.

Aber es gibt Tee. Jasmintee und Kräutertee gemischt.

11:36 Einen richtig guten Cappuccino trinken im „Pasqualini il caffé“.

Heute endlich mal die Bilder hochgeladen. Sie können auf Flickr angesehen werden. Morgen werde ich etwas genauer darauf eingehen. Heute fehlt mir einfach die Zeit.

War erst noch einkaufen und habe Wein getrunken. Alles nicht alleine natürlich. Und wenn man nicht alleine ist, dann kann man nur wenig am PC hocken. Das ist natürlich traurig. Aber eigentlich gar nicht.

Hier also die Bilder.

Tag 83

00:38 Während es draußen schifft, liege ich erwartungsgemäß wach im Bett.
Der Mittagsschlaf war wohl zu gut.

06:34 Zwei Wecker wecken mich nicht, denn ich bin schon wach.
Es beginnt der Abschluss einer 90 tägigen Reise.

07:18 Das Wetter lässt mich nicht gehen. Es regnet in Strömen.

07:44 Sitze im Entrée und habe ein Fettnäpfchen entdeckt.
Und drin!

08:16 Jetzt sitze ich in einem Zug. Hoffentlich der Richtige.
Wird wohl kein anderer Zug von diesem Gleis um diese Uhrzeit fahren.
Paranoia!

Festland!

09:33 Habe eben eine Klappe entdeckt, auf der ein Stecker abgebildet ist. Jetzt lade ich den Helden auf! Großartig!

11:10 In Elmshorn umgestiegen.Jetzt im RE nach Hamburg in der zweiten Etage.

11:48 Sitze im Zug von Hamburg nach Köln im ersten ICE der jemals gebaut wurde, gefühlsmäßig. Keine Steckdose, kein WLAN.
Die Lok fährt allerdings mit Strom.

11:54 Körnerbrötchen mit Teewurst.

12:05 Körnerbrötchen mit Leberwurst.
Lecker!

13:59 Das Festland fühlt sich gut an. Hier gibt es wenigstens keine Sturmfluten. Das Einzige was hier fluten kann ist Süßwasser. Das kann man notfalls schlucken.

20:02 Wir sitzen in der Gaststätte und trinken Reissdorf.
So ganz langsam komm ich an.
Pizza gegessen.
Über die Insel reden.
Lachen.

23:59 Im Bett liegen und den Tag für gut befinden.

Gute Nacht Schnuckis.

Tag 82

00:05 In meinem Google Kalender steht etwas von Heimreise.
Ich kann den Rhein schon fast riechen!

09:57 Letztes Frühstück auf der Insel. Morgen gibt es keins mehr, keine Zeit.
Heute gibt es dafür Pfefferminze-Kamillen-Tee und Leberwurstbrötchen.
Zermalmtes Fleisch kann so Lecker sein.

12:14 Westerländer Promenade. Zum letzten Mal in diesem Jahr.

„All my things are packed. I’m ready to go…“

Verabschiedete mich von meinen Arbeitskollegen. Zuletzt hatte ich  mehrere Klöße im Hals, also imaginäre. Und ich gebe zu, während des 4km langen Heimwegs, mehr als eine Träne im Knopfloch gehabt zu haben. Ein paar wenige Personen sind mir ordentlich ans Herz gewachsen, was zu Verwachsungen geführt hat. Sozusagen ein Tumor. Aber ein Gutmütiger.
Und an manche Narben erinnert man sich gerne.

Genug der schlauen Sprüche.

18:43 Abendbrot (fast schon wieder was normales, obwohl ich ja physisch gesehen noch auf der Insel bin).
Eins für gleich, zwei für die morgige Fahrt, die ja fast 8 Stunden dauert. Wasser habe ich mir auch besorgt, für Heute und für Morgen. Und was das Knabbern angeht, so darf es ja nach ärztlicher Anweisung nichts Süßes, Salziges, Saures oder Fettiges sein. Was lediglich Zwieback, Knäckebrot oder den Keks mit 42 Zähnen übrig lässt.
Ich entscheide mich für den mit den Zähnen.
Hoffentlich hab ich genug Wasser dabei. Und Zahnseide.

Eben eine sehr spannende Doku über Rungholt, eine versunkene Stadt im Wattenmeer, angehört. Material für die Poeten, und Stoff für Umweltaktivisten. Denn was der Stadt den Garaus gemacht hat, waren intensive Ausbeutung der Landschaft und eine Sturmflut, die aufgrund eines stetig steigenden Meeresspiegels (im 13. Jahrhundert wohlgemerkt!), und eines gewaltigen Sturmes ( der auch auf der Britischen Insel eine Stadt auslöschte), zu einer sich bis Heute auf der ganzen Welt wiederholenden Katastrophe führte.
Die Geschichte wiederholt sich selbst.

21:02 Heute war ein richtig guter letzter Tag. Habe alles gepackt und bin über 10km zu Fuß unterwegs gewesen. Habe mit Graustufen versucht ein anderes Bild der Insel zu zeichnen. Die Fotos werden in den nächsten Tagen hier im Blog gepostet.
Habe mich von meinen Kollegen verabschiedet, was emotionaler war als erwartet.
Die Doku über die versunkene Stadt rundet den Tag ab.

Jetzt sitze ich im Bett und höre einer Zikade zu. Es war Heute wieder mal recht warm und im Gegensatz zu den letzten Tagen fiel wenig Regen, auch wenn es mich einmal erwischt hat.

Scheine Heute in Plapperlaune zu sein.

23:01 Jetzt bin ich allerdings in Schlaflaune. Höre aus dem Nachbarzimmer seltsame Geräusche. Maschinengewehre und so.
Hoffe ich überlebe die Nacht.

Tag 81

08:08 Warten auf etwas, was ich nicht sagen darf, sonst geht die Überraschung flöten.

08:55 Warten auf das Teewasser.
Schaue aus dem Fenster und sehe Kumulus am Horizont, doch darüber ein zartes Knabenblau.

08:59 Teeritual. Übrigens hat sich der Ort des Rituals verschoben.
Zu Anfang war ich immer vor dem Haus, lehnte mich an den Holzzaun des Nachbarn.
Jetzt sitze ich in der Gemeinschaftsküche unserer Männer-WG. Dazwischen saß ich gerne mal auf meinem Bett.
Aber auf einem richtigen Stuhl zu sitzen, an einem richtigen Tisch, hat mir gefehlt. Und meinem Rücken auch, denke ich.

10:06 Der Götterbote war da!

10:36 Frühstück. Heute Teewurst.

16:14 Die letzte Pause: UFO

Der letzte Arbeitstag ist vorbei.
Da fällt etwas von mir ab.
Eine Phase ist beinahe ganz vorbei.
Noch zwei Tage und ich kann mich darum kümmern die bürokratischen Reste des letzten Jahres zu archivieren.

23:42 Eben mit Köln telefoniert. Ich darf kommen.

Gute Nacht.

Tag 80

09:53 Teeritual ohne Zucker im Tee.
Ich wusste gar nicht das Tee nach so wenig schmeckt, wenn man das halbe Pfund Zucker weglässt.

Wir schreiben eine Acht. Episch! Monumental! Kolossal!
In nur 10 Einträgen ist diese Serie vorrüber und ich muss mir einen anderen Quatsch suchen, den niemand lesen möchte.
Zunächst aber komme ich in 4 Tagen wieder in Köln an, was mir noch 6 Tage gibt um einzelne Ereignisse und Geschichten von der Insel herauszugreifen. Zum Beispiel die vom Feuerteufel oder die Geschichte von meinem Begleiter dem Drahtesel. Auch das Wetter wird wohl Thema sein, denn es gibt Fantastisches von den Wundern der Natur zu berichten.

15:49 Vorletzte Pause. Pfefferlachs und Gemüsereis.

23:13 Höre eine Literatursendung im Fernsehen an und falle sogleich in eine Stimmung, in der mir jeder zuvor von mir geschriebene Satz ungeschliffen erscheint.

Eingeschlafen.

Tag 79

Da draußen herrscht ein Aprilscherz als Wetter.
Werde die kurzen Pausen zwischen den Monsunregen nutzen um zur Arbeit zu fahren. Das ist Inselroulette.

10:50 Teeritual. Mit Erdbeerjoghurt und dem üblichen Tee.

Diese Aussicht auf die Brisen-Klömbjes wird mir nicht fehlen.
Dahinter gleich die Gleise.

11:35 Kliffritual. Sitze in einem Strandkorb und verstehe eigentlich nicht wieso er nicht wegfliegt.

Pause gehabt aber vergessen was zu Posten Auf jedenfall  hab es Kräuterspagetthi.

22:42 Suspension in den Mund träufeln und abliegen.
Heute war zwar anstrengend, aber abwechslungsreich. Das macht wenigstens ein wenig Spaß.
Musste allerdings eine Kopfschmerztablette einwerfen, obwohl ich generell gegen Kopfschmerzen bin.

Tag 79 geht zu Ende und es sind nur noch zwei Arbeitstage. Da muss ich auf alles gefasst sein.