9 Corona-Fotoprojekte die du gesehen haben musst

Photographen können nicht anders. Selbst wenn du ihnen sagst, sie sollen zu Hause bleiben, laufen sie herum und photographieren Menschen, die zu Hause geblieben sind. Oder eben nicht zu Hause sind. Und das ist auch gut so. Zum Einen halten sie damit das aktuelle Zeitgeschehen für die dann hoffentlich noch existente Nachwelt fest. Zum Anderen haben wir dann was zum Angucken. Und im besten Fall etwas zum mitfühlen und nachdenken.

In dieser Liste findet ihr 9 außergewöhnliche Fotoprojekte von Fotografen, die den Lockdown zum Anlass genommen haben, die Welt aus ihren Augen abzulichten.

Besonders spannend finde ich, dass neben den zu erwartenden leeren Straßen, Plätzen und Häuserschluchten vor allem Menschen und ihre Lebensumstände zu sehen sind. Welches Foto oder welche Gallerie hat euch am meisten beeindruckt? Schreibt es mir gerne in die Kommentare :-).

Und schon geht es los:

1 stay at home Berlin

Lovis Ostenrik, Creative Director und Fotograf aus Berlin, fühlte sich von Adas Vasiliauskas inspiriert und startete kurzerhand seine eigene Version der Corona-Fenster-Fotografie. Mit Erfolg, wie man sehen kann.

2 Bianca Taube 

Die 1,82m große Nachrichtenredakteurin fand die Idee schön, die Leute dort zu fotografieren, wo sie gerade nicht wegkönnen. Manchmal braucht sie dazu eine Leiter. Manchmal quatscht sie auch noch mit den Leuten. Reingebeten wird sie aber nie. Was sich komisch für sie anfühlt.
Es lohnt sich übrigens die Texte zu den Fotos zu lesen!

 

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[FENSTERGAST] Inés und ich haben uns noch nie unterhalten, maximal auf dem Flur in der Arbeit mal gesehen. Das war vor der Krise. Jetzt verbringt sie ihre Zeit zuhause – im Home Office. Auf Distanz. Als ich sie vor dem Fenster besucht habe, schallte vom Grundstück gegenüber laute Musik. 14 Grad, Sonnenschein. Wäre da nicht Corona, hätte es sich fast angefühlt wie ein normaler Frühlingstag am Wochenende. // Ihr schaut zu mir heraus und ich zu euch herein. „Zuhause bleiben“ und „Social Distancing“ ist angesagt dank #Corona. Dadurch fühlen wir uns ausgerechnet Zuhause, in unseren eigenen vier Wänden, eingesperrt, obwohl wir es streng genommen gar nicht sind. Die Welt liegt hinter unsrer Fensterscheibe. #fenstergast #stayhome #wirbleibenzuhause #munich #fotografie #socialdistancing #zuhausebleiben

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3 Maskenkultur von „I am Cologne“

Wie wird sich unser Leben anfühlen, wenn wir jetzt alle Masken tragen? Das fragten sich die Kreativpiloten, der Fotograf Olivier Pol Michel und Kulturberater Daniel Backhaus. Dazu fotografieren sie Kölner und interviewen sie dazu. Und ja, das bin ich auf dem Bild 🙂 Instagram. Für die Galerie auf das Foto klicken.

Droid Boy mit Maske für das Projekt Maskenkultur.

4 Stefan Falke – NYC Corona Crisis

Gebürtig in Paderborn, wohnhaft in New York, hält der international renommierte Fotograf eindrucksvoll das New York im Corona-Zeitalter fest. Instagram

Stefan Falke fotografiert die NYC Corona Crisis.

© Stefan Falke NYC Corona Crisis.

5 Annette Etges – Dokumentar- und Portrait-Fotografin aus Köln

In dieser Interviewreihe portraitiert Annette Leute, die sie in Köln trifft und befragt sie dazu, wie sie die Kontaktbeschränkung empfinden, was ihnen am meisten Angst macht und wie sich die Gesellschaft verändern könnte. Hier lohnt es sich also die Texte zu lesen!

 

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1,5m. Karsten, Smartphone-und Computertrainer 1. Was bedeutet die Kontaktbeschränkung für dich? Erstmal Rückzug auf mich selbst; Bücher lesen, die lange rumlagen, Keller ausmisten, Freunde kontaktieren, die ich länger nicht gesprochen habe. Einmal die Woche mache ich jetzt mit Freunden eine Videochatparty mit Wein und verkleiden. Erstes Thema war: Quarantäneparty. Ich sitze viel auf dem Balkon und spreche mit Nachbarn auf ihren Balkonen, zum ersten Mal seit Jahren lange und intensiv. Das ist schön. Mir kommt es so vor, als hätten wir der Erde so viel Schaden zugefügt, dass sie uns jetzt Hausarrest erteilt hat. 2. Was macht dir in dieser Krise am meisten Angst? Um mich habe ich gar keine Angst. Weder körperlich noch arbeitsmäßig. Ich habe Angst um meine Freelancerfreunde, um Läden, Cafés. Und was ist mit den Menschen in anderen Ländern, die nicht krankenversichert sind? Und den Obdachlosen? Außerdem frage ich mich, ob man das wieder hinbekommt, die staatliche Kontrolle nach dieser Zeit wieder abzuschaffen. 3. Wie wird sich die Gesellschaft durch die Krise verändern? Eine Gesellschaft ist ja immer im Wandel. Aber ich hoffe, dass es Menschen gibt, die durch diese Auszeit ihr Konsumverhalten überdenken. Sich auf das wesentliche konzentrieren. Dass man das „Musstduhaben“ wegfiltern kann und das bleibt. Und dass man die Begegnungen und Reisen, die wieder stattfinden werden, mehr wertschätzen kann. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass es eine Gegenseite geben wird: „Jetzt kauf ich mir erst recht einen SUV, jetzt mache ich erst recht eine Fernreise“. Ein bisschen wie die Fresswelle nach dem 2.Weltkrieg. #einskommafuenfmeter #ausgangssperre #kontaktverbot #kontaktbeschränkung #outdoorportraits #outdoorportrait

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6 Frank Röth – Fotograf

Frank Röth fotografiert für die FAZ und in diesen Zeiten fotografiert er also auch im Krankenhaus. In kontrastreichem Schwarz und Weiß wirken die Einblicke in Frankfurt und insbesondere in ein Krankenhaus wie zeitlose Dokumente einer anderen Zeit. Aber das ist jetzt.

7 National Geographic | Coronavirus Coverage

Die Corona-Krise ist eine globale Krise. Das wird besonders mit dieser Galerie deutlich, die euch zeigt, wie es in Mailand, San Francisco, Tokyo, New York, Kuala Lumpur, Topanga, Istanbul, Götheburg, Bahia, Barcelona, Miami, Portland, Teheran und Nairobi aussieht. Kuratiert von Maura Friedman. Für die Galerie auf das Bild klicken.

Teheran in der Corona-Krise, fotografiert von Newsha Tavakolian.

© Newsha Tavakolian

8 Zeit Online – Das Corona-Tagebuch

Passend zum achten Tipp dieses Posts, dokumentieren acht Fotografinen und Fotografen täglich im Corona-Tagebuch auf Zeit Online. Dazu Text, meist in einem deskriptiven Tagebuchstil, manchmal dokumentarisch. Eine Schau- und Lese-Empfehlung.

Taxifahren in Corona-Zeiten heißt Warten.

Berlin-Treptow-Köpenick, 12.04.2020 © Ingmar Björn Nolting

9 Wikimedia – Category:COVID-19 pandemic by country

Die Wikipedia-Community vermag es erneut zu verblüffen. In dieser umfassenden Datenbank dokumentieren Wikipedianer aus aller Welt wie ihre Stadt und ihr Land in der Corona-Krise aussieht. Verfügbar meist mit offener Lizenz. Dieses Foto hier ist von Raimund Spekking, einem Kölner Wikipedianer, der mich auf die Galerie aufmerksam gemacht hat.

Die Hohe Straße in Köln von Raimund Spekking auf Wikimedia.

Hohe Straße, Köln – Samstagnachmittag während der COVID-19-Pandemie, © Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons).

Das war es. Ihr habt weitere interessante Fotografen oder Galerien gefunden? Lasst es mich gerne wissen!

Soweit nicht anders angegeben liegt für alle Fotos das Urheberrecht beim Fotografen.

Link-Tipps

GQ: Home Work: Wie Fotografen mit dem Lockdown umgehen

3 Comments 9 Corona-Fotoprojekte die du gesehen haben musst

  1. Stéphane Mingot

    Hallo Droid Boy

    „Incognito“ ist ein neues Corona-Fotoprojekt:

    Corona hat unser Leben verändert. Die Gesichtsmaske als Sinnbild der neuen Realität verändert die Wahrnehmung des Gegenübers. Gelingt es dem Gehirn, das wahre Gesicht eines Menschen unter der Maske zu erahnen? Das Fotoprojekt Incognito (http://www.theincognito.ch) zeigt 50 Personen mit und ohne Maske, die der Websitebesucher auf spielerische Art und Weise entdecken kann.

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