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Snowcrash und die drei fliegenden Bots

Es war einmal, irgendwo in einer der vielen vergessenen Stadtviertel einer Stadt, die zwischen zwei zerstörten Atomkraftwerken langsam vom sauren Regen zerfressen wurde, da stieg eine fliehende Monitor-Service-Angestellte aus der Transbahn aus. Sie eilte zum nächsten Gleis, nicht ohne sich ängstlich umzusehen. Denn sie wähnte noch immer ihren Verfolger hinter sich. Schon kam die nächste Trans, mit der sie einige Stationen fuhr, bis sie erneut umstieg. Snowcrash fuhr und fuhr. Und als ihr Gefühl ihr sagte, dass sie einigermaßen sicher war, erst dann beschloss sie, sich eine Unterkunft für die Nacht zu suchen.

Mit triefendem Mantel trat sie in die leere Lobby eines Hotels. Snowcrash vermutete, dass es heruntergekommen und billig genug war, dass man sie hier weder suchen, noch einen horrenden Preis verlangen würde. Als sie zum Schalter lief, knisterte es unter ihren Schuhen. Der saure Regen und der Dekontaminationsteppich reagierten miteinander, kleine elektrische Ladungen entstanden, die funkelten und einen Geruch von Ozon erzeugten.

Snowcrash stellte sich vor den Schalter, als eine Kamera oberhalb von ihr auf sie zuschwenkte. Aus einem Lautsprecher auf dem Tresen ertönte eine Stimme: „Ja, hallo? Was darfs‘ sein? Ein Zimmer für zwei oder drei?“ Es rappelte und knisterte aus dem Lautsprecher. „Oder vielleicht doch eher etwas ausgefalleneres? Wie wäre es mit unserem Erotik-Paket mit Pipapo und Co?“ Irgendetwas fiel dort zu Boden, wo die Stimme herkam. Der Mann am anderen Ende fluchte. Dann musste er es zum Monitor geschafft haben, auf dem das Bild der Kamera angezeigt wurde, die auf Snowcrash zeigte. „Oh, oder doch nur ein Zimmer für eine, äh, eine Service-Angestellte? Oder hat dich einer unserer Gäste bestellt? Unmöglich! Unsere Monitore …“

Snowcrash zog eine Braue nach oben und unterbrach den Mann. „Einfach nur ein Zimmer mit Bett für eine Nacht.“

„Auch das ist in unserem Etablisment kein Problem. Wir sind bekannt in unserem Veedel, das wir alle Wünsche erfüllen.“

Die Sonderbarkeiten der lokalen Hotelerie waren Snowcrash egal. Sie wollte einfach nur ein Zimmer. Ganz ohne Pipapo. Aber mit Bett.

„Wie wünschen die Dame einzuchecken?“ Knisterte es aus dem Lautsprecher. Snowcrash zog ihr Pad heraus, aktivierte Omnipay und legte es auf den Tresen. „Einen Moment bitte.“ Schepperte es aus dem Lautsprecher. Snowcrash kaute nervös auf ihrer Unterlippe herum.

„Also Entweder ist Omnipay down, was nicht völlig unwahrscheinlich ist, wenn wieder irgendeine jecke Hackergruppe meint, die Freiheit der Welt mit dem Hacken eines Serviceproviders zu verteidigen. Oder deine ID ist gesperrt. Hast du vielleicht noch eine andere Möglichkeit einzuchecken?“

Snowcrashs Magen zog sich zusammen. Das untrügerische Zeichen, das etwas nicht stimmte. Entweder waren die Omnipay-Server wirklich down, oder ihre ID war gesperrt. Das würde der Mann am Empfang aber sehen. Snowcrash vermutete, das er sie einfach nicht verärgern wollte, was bedeutet hätte, das sie vielleicht wütend das Hotel verlassen und sich der einzige Gast des Tages im Säureregen zersetzen würde.

Snowcrash tippte auf ihr Pad und öffnete einen anderen Provider. Aber auch der funktionierte nicht.

„Tut mir leid die Dame. Aber wenn du nicht ein paar Credits auf einem Stick dabei hast, wird das wohl nichts.“ Snowcrash vermutete das Schlimmste. Man hatte ihr nicht nur das Appartment genommen, sondern sämtliche Konten gesperrt. Panik stieg in ihr auf. Sie steckte das Pad wieder ein, machte auf dem Absatz kehrt und verließ das Hotel. Sie vermisste die Zeit, als man noch mit Münzen und Scheinen zahlen konnte. Die waren nur leider nicht Säureresistent.

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Draußen flimmerte das Hotelschild und der Regen prasselte auf ihre Kapuze. Snowcrash ließ ihren Tränen freien Lauf, denn sie wusste nicht wo sie hin sollte. Konnte sie Luisa anrufen, oder wurde ihre Leitung überwacht? Sie brauchte dringend ein öffentliches Terminal. Aber ohne ein paar Credits, konnte sie nicht einmal eine Nachricht hinterlassen. Sie traute sich auch nicht mit ihrem Pad auf das öffentliche Netz zuzugreifen. Snowcrash fluchte. Sie hatte eben versucht mit Omnipay zu bezahlen. „Snowcrash, du bist so dumm!“ Sie weinte noch etwas mehr und hasste sich für ihre Dummheit.

Mit schnellen Schritten ging sie die Straße herunter. Wohin? Das war ihr egal, sie musste einfach nur einen Schritt nach dem anderen machen, dann würde ihr schon einfallen, was als nächstes zu tun sei.

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Der saure Regen war nicht schon immer da gewesen. Als nach den großen Revolten vor einigen Jahren die Rebellen sich in die Kontrollsysteme der Atomkraftwerke hackten und einen Störfall verursachten, der mehrere Explosionen zur Folge hatte, waren nicht nur Teile der Stadt unbewohnbar geworden. Die Natur hatte sich ihre Bestrafung für die Dummheit der Menschen parat gelegt und versuchte nun mit einem nicht enden wollenden Regen das Gift aus der Luft zu waschen. Kurz nach den Störfällen war es beinahe völlig unmöglich gewesen länger als ein paar Minuten nach draußen zu gehen bis sämtliche Kleidung vom Körper geätzt war. Als die ersten Händler aber säureresistente Schutzkleidung anboten, war der Weg zur Transbahn nicht mehr lebensgefährlich. Mittlerweile konnte man dank smarter, ionisierter Schutzkleidung mehrere Stunden im Regen verbringen, wenn man denn das unbedingt wollte. Der saure Regen hatte auch zur Folge, das es nichts mehr Grünes außerhalb von Gebäuden gab, das Menschen noch mehr als sonst mit ihren eigenen Transportmitteln fuhren und sehr selten auf der Straße anzutreffen waren.

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Snowcrash wäre wie immer alleine unterwegs gewesen. Aber hinter ihr waren plötzlich Schritte zu vernehmen. Als sie einmal rechts um die Ecke bog, schaute sie sich wie beiläufig um und erkannte ihren Verfolger wieder.

Snowcrash fing an zu rennen und ihre Schritte hallten in der Häuserschlucht wider. Als ihr Verfolger auf ihre Straße abbog, kamen seine Schritte hinzu. Auch er fing an zu rennen und rief: „Frau XXXXX, es ist zwecklos! Ich kriege dich auch so!“ Ein paar Tropfen Säureregen benetzten trotz tief hängender Kapuze ihr Gesicht. Sie fluchte und ionisierte den Mantel, der sie zwar hell erleuchtete. Aber es war besser gut gesehen zu werden, als sich vom Regen das Gesicht wegätzen zu lassen. Sie zog ihr Pad heraus und warf es einfach zur Seite. Vermutlich war es verwanzt. Der Regen würde es binnen Minuten zerstört haben.

Droid Boy - ACID - Snowcrash wird verfolgt

Als sie einmal erneut abbog, um dem Verfolger zu entkommen, wähnte sie ihn schon sehr nah. Ihre Kräfte gingen zu neige und lange würde sie nicht mehr durchhalten. Da hörte sie einen Schrei und die Schritte hinter ihr verstummen. Sie wagte es sich kurz umzublicken, als sie ihren Augen nicht traute. Um ihren Verfolger herum schwirrten drei kleine Bots, die immer wieder auf ihn herabsausten und mit kleinen Elektroschocks dem Verfolger zu schaffen machten. Konnte ein Bot eine erfolgreiche Attacke ausführen, schrie der Verfolger auf. Dieser hatte in der Zwischenzeit einen Knüppel gezogen und schlug um sich.

Snowcrash deaktivierte die Ionisierung und zwängte sich keuchend zwischen zwei Tonnen, so dass sie das Szenario beobachten konnte.

Einer der Bots hatte bereits einen Schlag mit einem Knüppel abbekommen und konnte sich kaum noch in der Luft halten. Ein zweiter war mit ihm zusammengestoßen und gab ihm den Rest, kam aber selber einigermaßen heil davon. Der Dritte schien einige Meter oberhalb die Szene zu beobachten, ließ sich jetzt aber auf den Verfolger fallen und spritzte gleichzeitig eine leuchtende Flüssigkeit auf den Verfolger. Ein anderer Bot schoss eine Art Minirakete ab. Und als die Rakete den Körper des Verfolgers traf, gab es eine kleine Explosion und in Verbindung mit der Flüssigkeit eine größere Verpuffung, die sowohl den Angreifer auf den Boden warf, als auch die Bots meterweit davonwirbelte. Snowcrash musste sich die Hand vor die Augen halten, so grell war der Blitz.

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Als sie wieder aufsah, erkannte sie den Verfolger am Boden liegen. Ihn bedeckten blaue Flammen, die langsam vom Regen gelöscht wurden. Der Körper dampfte und zuckte und gelber Dampf stieg dort auf, wo Regen ungehindert auf Haut traf.

Ein Bot schien völlig zerstört zu sein, während die anderen beiden zuckend und funkenstobend am Boden lagen.

Snowcrash hatte noch nicht ganz verstanden, was sie gerade gesehen hatte, rappelte sich aber auf und wollte davonlaufen, als ihr einfiel, dass sie noch immer ihren kleinen Reparaturgürtel dabei hatte. Was auch immer das für Bots waren und wer auch immer sie zu ihrer Rettung geschickt hatte: Sie würden sie nicht nur gerettet haben, sondern auch als hervorragende Handelsware dienen. Jeder Credit war in ihrer Situation wichtig. Und wer weiß, vielleicht war sie auch in der Lage einen wieder zusammen zu flicken. Sie war nicht umsonst Monitor-Service-Angestellte geworden. Sie wusste wie man Geräte wieder zum Laufen bringt.

Snowcrash drehte sich um und näherte sich vorsichtig dem reglosen Körper. Blut war da keins. Hier und dort schaute etwas Haut hervor, die schon Zersetzungsanzeichen zeigten. Vielleicht war der Mann nur bewusstlos.

Snowcrash scannte die Umgebung und stellte sicher, das sie niemand bobachtete. Dann nahm sie einige Binder von ihrem Gürtel und machte sie an den Überresten der Bots fest. Mit einer Zange hielt sie alle Binder zusammen und zog so die überraschend schweren Bots in einem Bündel hinter sich her.

Einige Straßen weiter in einer Gasse, fand sie hinter ein paar großen, alten Tonnen einen kleinen überdachten Platz. Jetzt dienten sie Snowcrash als Sichtschutz. Sie ließ sich in einen Haufen Folie fallen, der dort im Laufe der Zeit aufgehäuft worden war. Dieser nahm sie sacht auf und umhüllte sie fast komplett.

Wie in Frau Holles Bett, dachte sich Snowcrash, und wusste eigentlich gar nicht mehr, wer genau das war. Als sich ihr Atem beruhigt hatte und ihre Muskeln nicht mehr ganz so brannten, überkam sie die Müdigkeit und sie schlief ein.

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Als Snowcrash aufwachte, fühlte sie sich, als hätte sie am Tag zuvor zu viel getrunken. Ihr Mund war staubtrocken und ihre Augen brannten. Irgendetwas stieß ständig gegen ihren Stiefel. Als sie herunter sah, entdeckte sie am Fuße des Folienberges, aus dem im Grunde nur ihre Füße herausschauten, einen der beschädigten Bots gegen ihren Stiefel stoßen. Snowcrash rappelte sich auf und sah sich ihre Beute mal genauer an. Zuerst nahm sie sich den noch aktiven vor.

„Na, Kleiner, was fehlt dir?“

Nach wenigen Minuten rebootete sie das Betriebsystem ihres kleinen Retters. Die Rotoren sprangen an und der Bot stand vor ihr in der Luft. Dioden leuchteten auf, der Bot klappte hier etwas auf und zu, in seinem Inneren surrte und klickte es. Der Bot führte einen Systemcheck durch. Snowcrash arbeitete schon am zweiten Bot, der ein wenig schwerer zu reparieren war. Dafür nutzte sie den zerstörten Bot als Ersatzteillager. Als auch der so weit war, aktivierte sie den Bot. Nun standen beide vor ihr in der Luft.

Snowcrash empfand in dem Moment so etwas wie Befriedigung. Zumindest etwas, was sie hatte tun können.

„Okey, Bots. Statusmeldung bitte.“

Obwohl sie nicht reagierten, wie man es heutzutage von robottischen Systemen erwarten würde, reagierten sie wenigstens irgendwie auf ihren Stimmbefehl. Sie drehten sich zu einander, tauschten die Positionen und schienen eher untereinander auszumachen, wer jetzt auf Snowcrashs Befehl antworten oder besser gesagt, reagieren würde.

Eine Statusmeldung bekam Snowcrash aber dennoch nicht. Statt dessen öffnete sich eine kleine Klappe an einem der Bots und ein Stick plumpste vor ihr auf den Boden. Die beiden Bots sausten in die Höhe und verschwanden im sauren Dunst des dunkelgrünen Himmels.

Verdutzt blickte Snowcrash auf den Stick. Dann hob sie ihn auf und steckte ihn ein. Ich brauche ein Pad, um diesen Stick auszulesen, dachte sie sich. Und einen Kaffee.

Als sie aus der Gasse trat, hatte es für einen kurzen Moment aufgehört zu regnen. Da öffneten sich hier und da ein paar wenige Türen und Fenster, Leute schauten heraus und blinzelten gegen die grellen Straßenlaternen.

16. Oktober 2015, DROID BOY

Mein herzlicher Dank geht an Saskia Overath für die wunderbare Illustration, die sie für diesen Teil von ACID wieder mal entworfen hat! 

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Coworking in Köln 2017

Coworking in Köln wird immer beliebter! Noch nie gab es so viele Coworkingspaces in der Stadt am Rhein. Und die Betreiber sehen die Zukunft rosig, sie machen sich über eine zu geringe Nachfrage keine Sorgen. Warum auch, die Spaces sind voll. Für die Kölner Kreativ- und Startup-Szene ist das ein gutes Zeichen: Immer mehr Menschen interessieren sich für alternative Arbeitsmöglichkeiten in der Domstadt. Grund genug für mich die aktuelle Szene zu mappen. Eine Übersicht.

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ACID CITY – ein Cybermärchen

Irgendwann, in einer nicht all zu fernen Zukunft, in einer der kaputten Städte zwischen zwei zerstörten Atomkraftwerken, schleppt sich die Monitor-Service-Angestellte Snowcrash durch den sauren Regen zu ihrem nächsten Kunden, irgend so einem Scanner, der seine Pornokanäle nicht mehr reinbekommt.

 

1

Snowcrash und die elektrische Hexe

Zusammenfassung: Kaum hat sich Snowcrash nach einem harten Arbeitstag in ihren Ohrensessel fallen lassen, meldet sich das Neocom mit einem Dringlichkeitsalarm. „Irgend so ein Scanner, der seine Pornokanäle nicht reinbekommt“, denkt sich Snowcrash. Obwohl sie wirklich fertig ist, legt sie erneut ihre Werkzeuge an, die wie Tentakel hinter ihrem Rücken hervorzeigen und begibt sich auf den Weg zum Ursprung des Notsignals. Der Auftakt einer spannenden Geschichte, einem Cybermärchen in einer dystopischen Zukunftsvision.

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2

Snowcrash und der Kammerjäger

Zusammenfassung: Als Snowcrash aus unruhigem Schlaf erwacht, ist ihr, als ob sie etwas gehört hat. Steht jemand vor ihrer Tür? Niemand besucht Snowcrash, niemals. Dafür hatte sie gesorgt. Ein Namensschild gibt es nicht und den Buzzer hat sie gleich nach dem sie eingezogen war abmontiert. Sie rutscht von ihrem Bett und schleicht vor die Wohnungstür, als sich der ungebetene Gast meldet. In Folge 2 nimmt das Cybermärchen fahrt auf und Snowcrash realisiert, das die Vorkommnisse der letzten Zeit kein Zufall gewesen sein können.

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3

Snowcrash und die Begegnung mit den drei fliegenden Minibots

Zusammenfassung: Snowcrash ist auf der Flucht! Nachdem sie ihre Wohnung verloren hat und der Versuch Luisa zu treffen gescheitert ist, flieht sie vor einer bedrohlichen Gestalt im Transbahn-Netz. Sie steigt von einer Bahn in die andere. Als sie sich sicher wähnt, sucht sie in einem Hotel Unterschlupf. Doch hier versteht sie, das ihr Appartement nicht das Einzige ist, was sie verloren hat. Obwohl für Snowcrash die Welt zusammenzubrechen scheint, tauchen in letzter Sekunde drei kleine Helfer auf.

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4

Der Spielmann

Zusammenfassung: Hier liegt sie, die saure Stadt. Wir betreten die Markthalle in Neu-Agnes und werden Zeuge, wie die Halle sich von einem ruhigen Ort zu einem lärmenden Schmelztiegel verwandelt. In ihm steckt Tjan Ba, der Händler und Spielmann, der seinen Platz gefunden hat und seine Wahren verkauft. Als er in einem ruhigen Moment auf seinen chinesischen Glocken spielt, spricht ihn eine kleine Gestalt an, die uns nicht völlig unbekannt ist.

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5

Snowcrash und der Techno-Kiosk

Zusammenfassung: Mit den Überresten eines der Bots, die sich aufopferungsvoll auf ihren Verfolger gestürzt hatten, betritt Snowcrash einen Techno-Kiosk. Dort trifft sie auf einen alten Bekannten. Als sie später an die Oberfläche gelangt, sieht sie sich mit widersprüchhlichen Gefühlen konfrontiert.

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Über den Newsletter
Der Newsletter ist eine Email, die dich auf die Neuerscheinung eines neuen Teils hinweist. Sie erreicht dich in unregelmäßigen Abständen und enthält den kurzen Hinweis auf den neuen Teil und ein Teaserbild. Und so sieht er aus.

Snowcrash und der Kammerjäger

Es war einmal, irgendwo in einer der kaputten Städte, in einem der heruntergekommenen von Revolten gezeichneten Häuserblocks, da schlief eine Monitor-Service-Angestellte einen unruhigen Schlaf, als jemand vor ihre Appartement-Tür trat, einer Tür, die jeden zunächst irritierte. Denn eine Türklingel gab es nicht. Die hatte Snowcrash, gleich nachdem sie eingezogen war, abmontiert. Auch ein Namensschild gab es nicht. Und so blieb der unwillkommene Besucher in der Ungewissheit zurück nicht zu wissen, ob es sich bei dieser Tür um die richtige Tür handelte.

Das war von Snowcrash durchaus beabsichtigt. Sie wollte keine Besucher. Ihr reichte es vollkommen, wenn sie in die Wohnungen ihrer Kunden musste, in die Hochglanzbüros, in die Arbeitslager der Digitalsklaven, in die dunklen Gassen, in die Rohre und Absteigen zwielichtiger und schroffer Geschäftsleute, in die Keller der VR-Kids. Genug menschliche Gerüche und Kontakte für mehrere Leben. So fühlte es sich zumindest für Snowcrash an.

Niemand besucht Snowcrash, niemals.

Snowcrashs Magen zog sich abrupt zusammen, und die Ursache für diese Reaktion war kein schlechtes Essen oder Hunger. Es war ein Geräusch, das Geräusch von draußen vor der Tür. Ihr Magen hatte sich zusammengezogen wie ein Muskel, der sich bei Gefahr anspannt, um einen Sprung zu machen. Und das tat er ganz intuitiv und mit einer solchen Präzision, das Snowcrash ganz genau wusste, dass etwas nicht stimmte. Ihr Magen war wie eine Hundenase: Empfindlich und zuverlässig in der Ankündigung einer Gefahr. Hunde haben Nasen, Snowcrash einen Magen.

Sie rutschte vorsichtig von der Bettkante und nahm ihr Pad vom Loader, aktivierte die Cam im Flur, bekam aber außer Verzerrungen nichts rein. „Fuck“, dachte sie sich, „nicht schon wieder.“ Sie hatte das verdammte Teil schon zwei Mal reklamiert. Der fette Scanner im Trashshop hatte ihr immer wieder defekten Kram angedreht. Dieses mal würde sie ihn hacken und mit irgendeiner Scheiße erpressen. Verdient hatte er es auf jeden fall. Vielleicht würde sie auch einfach das nächste Mal woanders hingehen, auch wenn das bedeuten würde ein bisschen mehr zu zahlen. Das war es wert.

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Mit dem Pad in der Hand schlich sie wie eine Katze bis ein paar Meter vor die Wohnungstür und schaltete in den Verteidigungsmodus. Alle Sinne waren auf Alarm geschaltet, ihr Kopf war leicht gedreht, denn mit dem einen Ohr hörte sie besser als mit dem anderen. Und so war es nur von Vorteil, wenn sie das besser hörende Ohr in die Richtung drehte, aus der sie die Bedrohung erwartete. So stand sie da in der Unterwäsche, mit der sie gestern Nacht irgendwann in ihr Bett gefallen war, fröstelte, als sie ein Stoß der kühlen Luft aus der Klimaanlage traf. Ihre Beinhaare stellten sich auf. Ihre spitzen Brüste zeichneten sich deutlich unter ihrem Hemdchen ab.

„Frau XXXXX, bist du da?“ Snowcrash zuckte zusammen, verharrte dann aber bewegungslos. Sie hatte sich also nicht getäuscht. Jemand hatte den absurden Versuch unternommen sie in der echten Welt aufzusuchen. Sie nahm ihr Pad und aktivierte den Stimmenscanner. „Frau XXXX, ich habe versucht dich zu erreichen. Ich habe eine Mitteilung für dich.“ Snowcrash hasste ihren echten Namen. Er fühlte sich an wie die kratzigen Pullover aus ihrer Kindheit. Sitzt schlecht, kratzt am Hals und stinkt irgendwie nach Kiste.
Der Stimmenscanner zeichnete die männliche Stimme auf und begann die Analyse. Noch war es zu wenig Input, um ein zuverlässiges Ergebnis zu liefern. 45 Prozent Wahrheitsgehalt sagt einfach mal gar nichts aus. Wenn sie mit ihrer Mutter telefonierte, hatte sie mehr Prozente.

„Ich kann die Mitteilung nur an Dich persönlich übergeben. Wenn du da bist, mach bitte auf. Dringlichkeitsstufe A.“ Snowcrash hatte weder schon mal etwas von einer Dringlichkeitsstufe A gehört, noch davon, das eine Nachricht nur persönlich übergeben werden konnte. Sie lebten in einer Zeit, in der online geheiratet werden konnte, ohne den Partner jemals in echt zu Gesicht bekommen zu haben.

47 Prozent.

Snowcrash atmete flach, um ihren Atem selbst für sich unhörbar zu machen. Sie schob einen simulierten Regler auf dem Pad ganz nach oben und achtete auf den visuellen Output. Nichts. Verpiss dich endlich, dachte sich Snowcrash.

_________________

Ein paar Stunden später, der unerwartete Besuch hatte sich ohne weitere Versuche in die Wohnung zu kommen verabschiedet, saß Snowcrash mit Luisa in Luisas Lieblingscafé. Nachdem der Störer sich vom Acker gemacht hatte, hatte Snowcrash sich eine lange Dusche gegönnt und den Angstschweiß mit mehreren Malen Einschäumen abgewaschen, sich in ihre Kluft geworfen, den kleinen Werkzeuggürtel umgegurtet, ihr Pad in die Hand genommen, den Rucksack umgehangen und vorsichtig die Tür geöffnet, nicht ohne vorher einen Wärmescan gemacht zu haben. Die Luft war rein, sie floh auf die Straße und tauchte dort im Regen unter ihrem Mantel ab. Snowcrash war ins Upper gefahren, dem Viertel derer, die zu den Gesegneten gehörten, war mit ihrem Pass und einer Lüge an den Kontrollen vorbeigekommen und um 20 Minuten zu spät an den Tisch gekommen, den Luisa immer reservieren ließ. Es war ein fantastischer Tisch und Snowcrash liebte es dort zu sitzen, denn dort hatte sie die Übersicht über die Stadt. Das Café hatte einen Balkon, 100 Stockwerke über der Stadt und ihr Tisch war am äußersten Rand des Balkons. Transparentes Aluminium schützte sie davor abzustürzen, aber auch vor Wind und dem sauren Regen, der nie aufzuhören schien.

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An diesen Ausblick trat sie nun, als Luisa von ihrem Pad aufsah und sie anlächelte.

„Da bist du ja, Kleines, ich dachte schon du kommst nicht mehr. Du glaubst nicht wer mir gerade geschrieben hat. Ich habe dir ja schon von Jex erzählt, weisst du noch? Der blondierte Techniker mit dem Sidecut, der neulich bei mir war und er will sich jetzt doch mit mir treffen. Ich weiß aber nicht, ob ich ihn noch was zappeln lassen soll. Eigentlich ist er ja gar nicht mein Typ.“

Snowcrash setzte sich auf ihren Platz, nachdem sie Luisa kurz gedrückt hatte. Sie ließ Luisa plappern und schaute vom Balkon herab. Jemand brachte ihr einen Shake.

„Schätzchen, geht’s dir gut?“ Snowcrash schaute auf und lächelte. Wie lange hatte sie herunter gesehen? Wie lange hatte Luisa ihr schon ihre Lebensgeschichte erzählt? Sie wusste es nicht.
Luisa war eine Bekannte aus der Zeit, als die Stadt noch intakt gewesen war, falls sie das jemals war. Sie war die Tochter einer Freundin ihrer Mutter und als sie sich zufällig trafen, da war es den beiden danach sich wieder zu treffen. Vermutlich war es die Erinnerung an eine Zeit, die besser war. Vielleicht aber auch an eine Zeit, die sie sich wünschten. Wenn sie sich trafen, konnten sie für ein paar Stunden so tun, als wäre nie etwas passiert. Sie erzählten sich Belanglosigkeiten, Luisa erzählte Belanglosigkeiten und Snowcrash hörte zu, nickte, fragte ab und an mal nach und tat so, als würde sie sich für ihre Geschichten von hübschen Männern, neuen Moden und zickigen Arbeitskolleginen interessieren. Luisa bezahlte dafür die Rechnung, was ein Klacks für sie war. Sie hatte nach den Revolten mehr Glück gehabt als sie und war besser davon gekommen. Sie hatte das Luisa nie vorgeworfen, aber Luisa fühlte sich ein wenig schuldig. Snowcrash fand noch keinen guten Grund, ihr das Gefühl zu nehmen. Manchmal muss man die Menschen ein wenig zappeln lassen.

Luisa redete weiter, wie sie es immer tat. Snowcrash trank ihren ersten Shake schnell, beim zweiten ließ sie sich so viel Zeit wie möglich. Sie wollte hier nicht weg. Unter ihr rumorte die Stadt. Aus dem Dunst tiefer Häuserschluchten schob sich Blechlawine über Blechlawine, kreuzten Lichter Laser. Vom erschütternden Lärm war hier oben hinter dem klaren Aluminium nichts mehr zu hören. Wäre man dort unten mitten unter ihnen auf der Straße und den Übergängen und Brücken, die sich zwischen den monumentalen Gebäuden erstreckten, hätte man sich anschreien müssen, wenn man versuchen wollte, sich mit jemandem zu unterhalten.

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Später am Abend, sie hatten sich nach drei Stunden voneinander verabschiedet, war Snowcrash noch durch das Upper gezogen, hatte sich treiben lassen, sogar noch einen Auftrag mitgenommen. Es wurde dunkel und die Straßen wurden leiser. Sie war mit der Trans-Bahn umhergefahren und wollte irgendwie noch nicht nach Hause. Als sie bei Joeys noch ein Bier getrunken hatte, entschied sie sich doch endlich nach Hause zu fahren. Mit triefendem Mantel trat sie schließlich aus dem Aufzug heraus und ging zu ihrer Wohnung.

Auf dem Pad gab sie den Code ein, doch die Tür öffnete sich nicht. Ihr Magen zog sich zusammen. Sie gab den Code erneut ein doch nichts rührte sich. Verwirrt schaute sie auf das Pad, dann auf die Tür, als sie etwas entdeckte. In der Mitte der Tür hatte jemand ein Siegel geklebt. Auf dem Siegel prangerte ein Logo mit einem auf dem Rücken liegenden Käfer. Der Schriftzug „Decontamination Department“ rahmte das Logo ein. Ein paar Silberfäden und ein Hologramm sollten dem Siegel so etwas wie Echtheit verleihen. Eine silberne Flüssigkeit war unterhalb des Sigels heruntergelaufen und wie Bienenwachs erstarrt. Damit wurde es wohl an der Tür fixiert und würde vermutlich für immer einen Fleck hinterlassen.

‚Ist das Ding gechippt?‘ Dachte sich Snowcrash, aktivierte eine Firewall und scannte nach RFIDs. Tatsächlich fand sie eine offizielle Signatur. Eine schnelle Suche im Trans-Netz und eine Gegenrecherche bestätigte die Echtheit des Zertifikats. „Das kann doch nicht sein, verdammt noch mal!“ Fluchte sie. Sie öffnete ihre Mails, aber eine Nachricht hatte sie nicht bekommen. Da erinnerte Sie sich an den morgendlichen Besucher. „Das war ein Rattenfänger!“ durchschoss sie der Gedanke. Jemand musste sich einen schlechten Scherz mit ihr erlaubt haben. Sie erinnerte sich, dass sie bei der Mietbehörde eine Fake-Kontakt-ID angelegt hatte. Als sie auch diesen Account checkte, fand sie schließlich die Nachricht.

„DECONTAMINATION DEPARTMENT
DISTRICT 89,7 –

AMTLICHE ANKÜNDIGUNG

AN DIE BEWOWHNER DES APPARTMENTS 121212-13,

HIERMIT WERDEN DIE BEWOHNER ÜBER DIE DEKONTAMINATION IHRER WOHNEINHEIT INFORMIERT.
ZUM ANGEGEBEN TERMIN WIRD EINE KOMPLETTE DEKONTAMINATION IHRER WOHNEINHEIT DURCHGEFÜHRT. ALLE BIS DAHIN NOCH IN DER WOHNEINHEIT BEFINDLICHEN GEGENSTÄNDE WERDEN DER DEKONTAMINATION ZUGEFÜHRT.

WIR WEISSEN SIE HIERMIT DARAUF HIN, DIE WOHNEINHEIT ZU RÄUMEN UND IHR EIGENTUM AUS DER WOHNUNG ZU ENTFERNEN.

DIE BEAUFTRAGUNG DER DEKONTAMINATION ERFOLGTE AUS EIGENVERSCHULDEN UND HAT EINE FRISTLOSE KÜNDIGUNG DES MIETVERHÄLTNISSES ZUR FOLGE: EIN ANSPRUCH AUF ERSATZ DES DURCH DIE DEKONTAMINATION ENTSTANDENEN VERLUSTES AN PRIVATEIGENTUM KANN NICHT GELTEND GEMACHT WERDEN.
EIN EINSPRUCH KANN NICHT EINGELEGT WERDEN.

DIES IST EINE BEHÖRDLICHE ANORDNUNG UND WIRD NACH ZERTIFIKATSNUMMER 237/7674 DURCHGEFÜHRT.“

_________________

„Luisa, ich bin’s. Sie haben meine Wohnung geräumt. Es ist alles weg!“ brüllte Snowcrash gegen den Verkehrslärm in ihr Pad. Die Stimmprozessoren hatten Mühe die Sprache herauszufiltern, doch Luisa schien sie trotzdem verstanden zu haben. „Wieso, was ist passiert?“ Snowcrash hastete durch den sauren Regen zur Trans-Bahn und ließ sich von der Rolltreppe nach unten bringen. „Sie haben meine Wohnung dekontaminiert. Ich kann’s nicht fassen.“ Hier unten war es deutlich ruhiger. „Schätzchen, was erzählst du denn da? Wo bist du?“ Mittlerweile war Snowcrash am Bahnsteig angekommen. Nur wenige Leute warteten auf die Trans und starrten entweder auf ihre Pads oder waren so in ihre Mäntel gehüllt, dass man ihre Gesichter nicht sehen konnte. „Ich glaube jemand hat es auf mich abgesehen. Erst diese krasse alte Elektrohexe und jetzt das. Ich bin so am Arsch, Luisa, ich bin so am Arsch!“ „Schätzchen, jetzt beruhige dich mal. Du setzt dich jetzt erst mal in die Trans und kommst zu mir. Alles klar?“ „Ja, ok. Bis gleich.“ Snowcrash beendete die Verbindung. Die Trans kam und sie stieg ein.

Snowcrash schaute aus dem Fenster, was ein etwa handbreiter Spalt in der Außenhülle des Waggons war. Die Trans fuhr so schnell, das sowieso kaum etwas anderes zu sehen war als Streifen aus Licht und Farben, als ob sie durch einen Tunnel aus Glasfaser schießen würden.

Für Snowcrash war es genau das, was sie sehen wollte. Ihr gingen tausend Gedanken durch den Kopf und sie konnte sich kaum auf irgendetwas fokussieren. Dann lieber in einem Meer aus Licht schwimmen, wie ein Photon durch Glas geschossen werden und nur ein Teilchen von Trilliarden sein, in einem unfassbar großen Universum und in vollkommener Unwichtigkeit versinken. Befreit sein von all der Scheiße, die ihr widerfuhr.

Beinahe übrhörte sie das Signal, das ihr sagte, das sie ihre Station erreicht hatte. Sie warf sich zwischen die zugleitende Trans-Tür und zwängte sich gerade noch raus, rempelte dabei aus versehen einen dicken Mann in einem Mantel an, der von außen wie Metal aussah aber an seinem Kragen hunderte Federn hatte. Die aktuelle Mode der Wohlhabenden sich synthetische Federn an den Kragen zu machen, kannte sie aus Luisas Schilderungen und aus ihren Besuchen im Upper-District. Das war allerdings der erste, mit dem sie auch auf Tuchfühlung ging. Der Mann musterte sie nur kurz, kümmerte sich dann aber lieber wieder um sein Pad. Snowcrash bewegte sich durch die Station in Richtung Ausgang. Anders als bei anderen Stadtteilen, bei denen man ohne Probleme von einem in den anderen gehen konnte, wurde das Upper von einer privaten Sicherheitsfirma kontrolliert. Sie zückte schon mal ihren Dienstausweis und ging entschlossen auf die Kontrolleinheiten am Schalter zu.

„Ich habe einen Auftrag im Upper, hier ist mein Pass.“ Der Security-Angestellte scannte ihren Pass und schaute erst einmal eine Weile auf sein Pad. Als nichts geschah, fügte Snowcrash hinzu: „Frau Sulaweyo im Upper Sieben hat einen technischen Defekt gemeldet. Und…“ Der Security-Angestellte unterbrach sie harsch: „Du kommst heute nicht rein. Und wenn ich dir einen guten Tipp geben kann, verpiss dich, Kleine. Der Fette dahinten hat ein Auge auf dich geworfen, so wie es aussieht. Du hast wohl irgendwas ausgefressen, was?“ Snowcrashs Magen machte erneut einen Sprung. Sie stopfte sich den Pass oben in den Mantel, zog den Reissverschluss bis nach oben und umklammerte ihr Pad. Sie drehte sich um und wenige Meter vor ihr stand jener Mann, den sie zuvor angerempelt hatte. Offensichtlich scannte er sie mit seinem Pad. Snowcrash hob die Hand vor das Gesicht, aber es war wohl schon zu spät. „Frau XXXXX, sind sie Frau XXXXX?“ sagte der Mann und fing an sich auf sie zu zu bewegen. Da fuhr die nächste Trans ein und Crash ging ein paar Schritte zurück. Gerade als die Trans die Türen schließen wollte, rannte Snowcrash los, täuschte Links an, rannte rechts an dem Mann vorbei. Gerade noch rechtzeitig, denn die Trans setzte sich in Bewegung, erreichte in wenigen Sekunden die Maximalgeschwindigkeit, sauste wie ein Photon durch die Tunnel unter der kaputten Stadt, an dessen Oberseite sich die Menschen mit säureressistenen Mänteln schützten und in den Transbahnen voreinander flohen. Snowcrash floh, stieg ein paar Mal um und flüchtete sich in ein Viertel, in dem sie keiner suchen und erst recht nicht finden würde.

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Mein herzlicher Dank geht an Saskia Overath für die wunderbare Illustration, die sie für dieses Märchen extra entworfen hat.

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Recycling einer Recyclingmaschinenfabrik

Als ich vor wenigen Tagen durch meine Facebook-Timeline scrolle, fällt mir eine Bilderserie von Oliver Wüntsch auf. Sie zeigt eine leere Fabrikhalle, die zu einer Zeit gebaut wurde, zu der man noch Backsteine verwendete. Braune Flächen auf grauem Boden, wo früher einmal große Maschinen standen. Die Bilderserie zeigt Menschen, die gut gelaunt und interessiert sich umschauen und durch die Halle spazieren, wie sie von einer Empore herab in den nun leeren Fabrikraum schauen. Unter ihnen befindet sich Yvonne Firdaus, Leiterin der Garage Bilk in Düsseldorf. Kurzerhand vereinbare ich ein Telefoninterview und finde heraus, was sie im Schilde führt.

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#Jahresendshow – der Jahresrückblick 2015 mit Addy und Thomas

Drei Hashtags für Addy, drei für Thomas: Die charmanten Kölner Medienfuzzis der Extraklasse rekapitulieren das Jahr und schauen sich die sechs wichtigsten Medienthemen 2015 an. Sie spanken die Kritik an LeFloids #NetzfragtMerkel und sprechen mit einer Träne im Knopfloch über den TV-Abschied des Jahres und die Frage, wer denn nun die Lücke bei Pro7 schließen wird. In flauschiger Atmosphere in den Unicorn Studios, beißen sie Weihnachtsmännern den Kopf ab und freuen sich auf ein spannendes Jahr 2016.

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