Alle Coworkingspaces NRWs auf einer Karte. Vom Startup-Inkubator über das Coworkingspace in einem ehemaligen Atelier bis hin zum hippen Coworking-Café à la St. Oberholz. NRW hat so einiges zu bieten. Dieser Artikel stellt euch die wichtigsten Spaces vor. Auf der Map findet ihr alle Spaces aufgelistet.

Inhalt:

  • Zusammenfassung
  • Die Karte
  • Was sind Coworkingspaces
  • Die neuen Orte
  • Die DWNRW-Hubs

Zusammenfassung

Das Jahr 2016 war das Jahr des Coworking in NRW. Viele Neueröffnungen zeigen: Das ursprünglich aus den USA stammende Konzept ist nicht nur längst in den großen Städten NRWs angekommen, sondern hat sich bis in die ländlichen Zonen ausgebreitet. Dort bringt es kleine aber engagierte Orte hervor, in denen es sich vortrefflich arbeiten lässt.

In den Großstädten Köln, Düsseldorf und Dortmund sprießen Spaces geradezu an allen Ecken. Das FactoryCampus in Düsseldorf protzt mit seiner schieren Größe. Das WorkInn in Dortmund eröffnet Anfang 2017 seine 4. Filiale und ist damit der Space mit den meisten Niederlassungen in NRW. In Köln erweitert der Inkubator und Coworkingspace Startplatz seine Räumlichkeiten auf die 1. Etage und stellt mit seinem Konzept das vollständigste Angebot dar, das man von einem innovativen Arbeitsplatz erwarten kann. Zum Ende des Jahres 2016 betraten die vom Land NRW geförderten DWNRW-Hubs das Coworking-Spielfeld.

Coworking mit Kind und Coworking-Cafés runden zudem die Angebote für kollaboratives Arbeiten eines Bundeslandes ab, das einst für Kohle und Stahl berühmt war. Es scheint, als würde NRW nun endgültig im Informationszeitalter angekommen. 40 modern ausgestattete Spaces stehen bereit. Ich habe sie für euch zusammengetragen:

Die Karte

Basiert auf diesen Tabellen: Spaces NRW, Dedicated Cafés NRW, Digital Hub NRWVenture Capital NRW, (Google Tables).
Stand: März 2017

Es fehlt ein Space auf der Map? Vielleicht ist es schon in der Liste, aber noch nicht auf der Karte.

Update am 23. August 2017

Neu hinzugekommen: Impact Hub Essen, Camp.Essen, District N°097 in Köln, rent24 in Dortmund, Werft 4.0

Update am 06. Januar 2018

Neu hinzugekommen: MaJourie Coworkingspace, Coworking am Rhein, The 9th, Coworking Bielefeld.

Was sind Coworkingspaces?

Früher gab es die Bürogemeinschaft. Heute ist der Coworkingspace hinzugekommen, eine Art Bürogemeinschaft 2.0. Einen Arbeitsplatz für ein paar Stunden, Tage oder Monate anzumieten ist kein Problem. Gerade für die Kreativbranche ist das flexible Angebot an Infrastruktur und sozialem Umfeld sehr attraktiv, ermöglicht es schneller an Aufträge zu kommen. Sharing is caring, ist da die Devise.

Selten können sich Spaces jedoch alleine durch Coworking finanzieren und sind daher meist auch Anbieter von Team-Büros, Event-Spaces, Workshops, Kinderbetreuung oder Cafés. Nicht zum Nachteil der Bewohner, die nicht nur einen kurzen Weg zu den zusätzlichen Angeboten haben, sondern meist auch Rabatte bekommen.

Coworkingspaces sind Orte der Communities. Dabei stellen sie auch kleine, meist private Bildungsinitiativen dar. Der Austausch von Wissen und Erfahrung ist das wertvollste Attribut eines Coworkingspaces. Und wer die Wahl hat, sollte sich die Spaces einmal thematisch anschauen: Brauche ich ein Startup-Umfeld oder einen ruhigen, kreativen Arbeitsplatz? Möchte ich in die Nachhaltigkeitsszene eintauchen oder mich mit Designern austauschen? In NRW und insbesondere in Köln gibt es einen Space für fast jeden Anspruch und Geldbeutel.

Die neuen Orte

Ehrenspace – Coworking in einem ehemaligen Atelier

Zur zweiten Jahreshälfte 2016eröffnete der klassische Coworkingspace Ehrenspace in Köln Ehrenfeld. Das ehemalige Künstleratelier verfügt über eine Dachterrasse und ist bereits wenige Monate nach Eröffnung ausgebucht, so die beiden Betreiber Felix und Dominic. Den Umbau übernahmen die beiden größtenteils selbst. Und Mieterin Ricarda kümmerte sich um den Einbau einer Küche. Denn so macht das in einer Community.

Webseite: Ehrenspace      

Artikel: Droid Boy Podcast Nr. 78 – Ehrenspace

Wertheim – Boarding-Room mit anspruchsvollem Coworking

Das Team des Wertheim hatte es da schon etwas schwieriger. Während dem mehrjährigen Um- und Anbau des opulenten Gebäudes aus dem 18. Jahrhundert am Kölner Hansaring, mussten sie alle Erfahrungen sammeln, auf die man als Bauherr gerne verzichten würde: Ärger mit dem Bauamt, Wassereinbruch, klagende Nachbarn und aufgrund der Verzögerungen auch finanzielle Nöte. Jetzt, da das hochpreisige Mischkonzept aus Coworking, Teambüros, Kinderbetreuung und Boarding-Room fertig gestellt ist, spricht sich der Designer-Geheimtipp so langsam rum. Events wie die Creative Couch helfen dabei.

Artikel: Droid Boy Podcast Nr. 79 – Don Wertheim
Webseite: Wertheim Köln      

Droid Boy - Coworking in NRW - Das Kabü ist in Essen das Coworking-Café Nummer 1.

Das KaBü in Essen, so cool wie ein St. Oberholz in Berlin.

Interessant: Den bereits etablierten Coworkingspaces wie etwa dem Colabor, der sich hauptsächlich mit Nachhaltigkeitsthemen beschäftigt, graben neue Spaces nicht die Zielgruppe ab. Ein Space entsteht meist, weil es eben keinen Space für eine bestimmte Zielgruppe gibt. So führt Vielfalt zu mehr Leben in der Szene.

Und so fängt auch das Umland an zu leben. Bereits am 1. April feierte das Cazanova in Moers seine Eröffnungsparty. Ebenso im April eröffnete das co21 in Mönchengladbach. Im Mai war dann der c/o raum in Gelsenkirchen dran und im August das Coryphaeus Workingspace in Gütersloh. Damit können bereits 20 Orte in NRW einen eigenen Coworkingspace aufweisen. Herzlichen Glückwunsch NRW!

Coworking-Cafés wie in Berlin

Ebenso Anfang des Jahres eröffnete in Köln ein Konzept, das man so eher aus dem Berliner St. Oberholz kennt: Cafés, die hipp und cool sind und ganz offen zum Arbeiten einladen. Das WNDRFUEL auf der Zülpicher Straße in Köln meint das wirklich ernst. Das geht so weit, dass die Kabel in den Boden gegossen wurden, um stolperfallenfrei Mehrfachsteckdosen an die Unterseite der Tischplatten zu schrauben. Superschnelles WLAN, Superfood und Super-Kaffee inklusive. Und das ohne Grundpreis.

Auch Essen kann ein ähnliches Konzept vorweisen. Die drei Gründer des KaBü, das für Kaffee und Büro steht, suchten für sich ein Büro, fanden ein Ladenlokal und wussten nicht, warum nicht auch andere die schöne Location nutzen sollten. Jungdesigner und Kreative aus Essen stellen heute ihre Tische und Stühle im Café aus, die Verpflegung stammt von Jonnys Esskultur ein paar Häuser weiter und Firmen wie Thyssen Krupp nutzen die Räume abends regelmäßig, wenn Coworker und Café-Besucher längst gegangen sind.

Coworking-Cafés sind das niederschwelligste Angebot ins Coworking und mittlerweile in fast jeder größeren, deutschen Stadt verfügbar.

FactoryCampus – Jetzt wird geklotzt

Nicht gekleckert sondern geklotzt wird seit diesem Jahr im FactoryCampus in Düsseldorf. Hervorgegangen aus einem der ältesten Coworkingspaces in Deutschland, der Garage Bilk, der Brutzelle des Webvideopreises, des elektrischen Reporters und des deutschen Ablegers der FuckUp-Night. Die Betreiberin der in den Jahren viel zu klein gewordenen Garagen Yvonne Firdaus suchte lange nach einer neuen Immobilie, fand schließlich einen Investor, der prompt Grund und Halle der ehemaligen Recyclingmaschinenfabrik (Droid Boy Interview mit Yvonne) der insolventen Firma  Metso Lindemann kaufte. Der mehrjährige Umbau ist mittlerweile in vollem Gange. Das 3.000 Quadratmeter große Verwaltungsgebäude wird täglich bereits von 100 Personen besucht, so die Betreiber. Am Ende soll der FactoryCampus eine diverse und integrative Plattform sein, die Grund ist für Startups und Kreative nach Düsseldorf zu ziehen.

Die DWNRW-Hubs

Genau zum richtigen Zeitpunkt startet hier die Initiative des Landes NRW: Die DWNRWS-Hubs. Als Teil eines umfassenden Maßnahmenkatalogs zur Förderung der Digitalisierung stehen den sechs Hubs in Bonn, Köln, Düsseldorf, Aachen, Münster und dem Ruhrgebiet jeweils 3 Millionen Euro zur Verfügung, in dessen Konzept ein kostenloses Coworking-Angebot vorgeschrieben ist. Noch stellen sich die Ende 2016 gestarteten Hubs auf, launchen Webseiten, richten Social Media Accounts ein und suchen auch noch Mitarbeiter. Doch für 2017 kann sich die Startup-Coworkingszene in NRW über sechs weitere Angebote freuen.

Dieser Artikel erschien in einer gekürzten Version zuerst in der Heimat Design.

Das Beitragsbild wurde mit freundlicher Genehmigung des KaBü verwendet.

Journalistischer Hinweis: Diese Liste wurde recherchiert. Eine Vielzahl an Tippgebern machten mich dabei auf verschiedene Spaces aufmerksam. Obwohl die Liste den Anspruch auf Vollständigkeit erhebt, ist sie nicht perfekt und muss ständig nachgearbeitet werden. Für Hinweise auf Fehler oder fehlende Spaces bin ich darum sehr dankbar.

Warum sind keine Design-Offices aufgelistet?

Design-Offices und andere Mietbüros auf Zeit haben meist keine oder nur eine sehr rudimentäre Coworking-Community. Dieser Artikel konzentriert sich aber primär auf Coworking.


Weiterführende Links:

Blog: Coworking in Köln

2 Comments Coworking in NRW – 100 Locations, 1 Map

  1. Pingback: Coworking in Köln | Droid Boy

  2. Maria Wagner

    Dankeschön lieber Thomas für diese fantastische Recherche. Der prägnante Blog-Artikel hat mir ungemein geholfen einen Überblick über die unterschiedlichen Coworkingspaces zu gewinnen und die Karte ist ein Traum!

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